Im Mai wollte die Stadt die neue Schau für die Entwicklungsfläche Rosensteinquartier zeigen, doch die Räume dazu werden noch bis zum Spätsommer umgebaut. Zunächst gibt es daher nur einen Blick ins Netz.

Stuttgart. - Für 3,7 Millionen Euro will die Landeshauptstadt ihren Bürgern in der Eichstraße 9 und 19 (neben der Rathausgarage) einen Blick in die Zukunft des Städtebaus werfen lassen. Gezeigt werden sollen dort die Pläne für das durch das Bahnprojekt Stuttgart 21 frei werdende Gleisgelände und Entwicklungen für die Internationale Bauausstellung (IBA) 2027 in Stuttgart, für die am Nordbahnhof um die Wagenhallen gebaut werden soll.

 

Die umgebauten Räume in der Innenstadt beim Rathaus sollen auf 300 Quadratmetern als wichtigstes Element ein sieben auf fünf Meter großes Stadtmodell mit den Stuttgart-21-Flächen aufnehmen. Dazu kommen ein Veranstaltungsraum für – abseits der Coronapandemie – bis zu 100 Gäste, Tagungen von Preisgerichten oder Planungswerkstätten, und das Büro des IBA-Beauftragten.

Größte Neubaufläche

Eigentlich war die Eröffnung der umgebauten Räume im Mai geplant, doch daraus wird nichts, die Bauarbeiten hinken dem Zeitplan hinterher. Im Spätsommer oder Herbst solle die Dauerausstellung eröffnet werden, teilt die Stadtverwaltung auf Anfrage mit, ein genauer Termin wird nicht genannt. Geplant sind dann für den Ausstellungsraum feste Öffnungszeiten an mindestens vier Tagen in der Woche. Ergänzend zum Stadtmodell soll es eine interaktive Ausstellung geben, mit der die verschiedenen Stadtviertel erkundet werden können. Die Coronapandemie hat dazu geführt, dass es für die Ausstellung einen festgelegten Rundgang, berührungsfreie Taster und Gestensteuerung geben wird. Die Medientechnik dazu sei in der technischen Planung.

Einen Einblick gewinnen in das größte Stadtentwicklungsprojekt der Landeshauptstadt mit insgesamt 5600 Wohneinheiten kann man aber dennoch schon jetzt, denn das neue Webangebot www.rosenstein-stuttgart.de ist von der Stadtverwaltung freigeschaltet worden. Unter drei Hauptrubriken sortieren sich Meilensteine, die städtebauliche Planung und „das Projekt“. Stuttgart-Rosenstein werde ein modellhafter Stadtteil, „der für unsere Stadt eine einzigartige städtebauliche Chance bietet“, sagt OB Frank Nopper (CDU) zur Freischaltung des Auftritts. Mit ihr solle auch die digitale Beteiligung der Bürger möglich werden, so Fabian Schöttle, der Leiter der Kommunikation Stuttgart-Rosenstein. Die Webseite veranschauliche die Planung, Hintergründe und den Projektfortschritt. Nach dem Architektenwettbewerb, den das Stuttgarter Büro ASP unter anderem mit Koeber Landschaftsarchitekten gewonnen hatte, wird aktuell der Rahmenplan erarbeitet.

Nun ein Zusatzhalt?

Beim Blick auf www.rosenstein-stuttgart.de fällt auf, dass für die zukünftigen Schritte – Eröffnung der Schau am Rathaus, Rahmenplan für das Gebiet und die Inbetriebnahme des neuen Tiefbahnhofs Stuttgart 21 keine Daten genannt werden. Ganz ausgeklammert hat der für 127 600 Euro an die Kölner Werbeagentur Aclewe und das Studio HHEY aus Hamburg vergebene Internetauftritt die nicht mehr ganz neue Debatte über einen unterirdischen Zusatzhalt am S-21-Durchgangsbahnhof. Grüne und Christdemokraten in der Landesregierung haben im Koalitionsvertrag „zusätzliche Infrastrukturelemente“ vorgesehen, die „sich baulich nur noch während der Umsetzungsphase von Stuttgart 21 und der damit zusammenhängenden Bebauung realisieren lassen“, heißt es im Vertag. Und weiter: „Dazu gehören die Ergänzungsstation und ihre Zuläufe.“ Sie würde die Planung für das Rosenstein-Quartier verändern.