Das Verkehrsministerium hat Berichte, wonach Stuttgart 21 den Stresstest bestanden habe, dementiert. Die Aussagen seien "reine Spekulation".

Berlin - Der Ausgang des Stresstests für Stuttgart 21 steht nach Angaben des baden-württembergischen Verkehrsministeriums noch nicht fest. Das Ministerium dementierte am Samstag Berichte der „Berliner Zeitung“ und der „Frankfurter Rundschau“, wonach das Ergebnis dem Ministerium bereits vorliege und das Milliardenprojekt den Test offenbar bestanden habe. Derartige Aussagen über den Ausgang des Stresstests seien „reine Spekulation“, sagte ein Sprecher.

 

Nach Ansicht des baden-württembergischen Umweltministers Franz Untersteller (Grünen) hat das Milliardenprojekt den Stresstest „noch nicht bestanden“. Untersteller sagte im Deutschlandradio Kultur, das Ergebnis werde erst Mitte Juli veröffentlicht, „und von daher gesehen warten wir den jetzt erstmal ab und dann wird man weitersehen.“ Als nächster Schritt solle dann ein Volksentscheid durchgeführt werden, bei dem die Grünen dafür werben würden, dass der Kopfbahnhof in Stuttgart erhalten bleibe und ausgebaut werde. „Es ist die kostengünstigere Lösung, (.) es ist die verkehrstechnisch auch bessere Lösung, und von daher gesehen: es gibt für uns überhaupt keinen Grund, an unserer Position da in der jetzigen Situation irgendwas zu ändern“, sagte der Minister.

Die Schweizer Gutachterfirma sma überprüft die Simulationsrechnungen der Bahn für den geplanten Tiefbahnhof. Die Ergebnisse sollen den Trägern des Bahnprojekts und damit auch der baden-württembergischen Landesregierung laut Verkehrsministerium am 11. Juli 2011 vorgelegt werden.

Hermann: "Stresstest wird wohl nicht scheitern"

Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) hatte sich zuvor in der „Berliner Zeitung“ anders geäußert: „Nach den bisher durchgesickerten Informationen wird der Stresstest wohl nicht scheitern“, sagte er.

Hermann äußerte zudem Zweifel an dem mehr als vier Milliarden Euro teuren Projekt. Er sei skeptisch, ob der Bahnhof zu diesem Preis in einer akzeptablen Qualität bedient werden kann. Bereits während des Stresstests habe es mehrfach Diskussionsbedarf gegeben. Daraufhin habe die Bahn versprochen, den Test auf einen Fahrplan umzustellen, den auch das Land akzeptiert. „Ich werde also genau draufschauen, wie und ob das erfolgt ist“, sagte Hermann.