Die Anwohner des Kernerviertels leben mit Blick auf die Stuttgart-21-Baustelle. Für Nachbarn des großen Grabens ist noch vieles ungeklärt – sie hoffen auf Antworten.

Stadtentwicklung/Infrastruktur : Christian Milankovic (mil)

Stuttgart - Die Anwohner des Kernerviertels genießen den Vorzug eines fast uneingeschränkten Blicks auf die Baustellen für Stuttgart 21. Wobei Genuss das falsche Wort sein dürfte. Und selbst wenn die Arbeiten einmal abgeschlossen und Gras über den Bahnhofsdeckel gewachsen ist, stehen viele der gründerzeitlichen Häuser auf Tunneln, durch die ein Großteil des Stuttgarter Bahnverkehrs abgewickelt wird.

 

Mehr als 30 Fragen von den Baustellennachbarn

Am kommenden Dienstag hoffen die Bewohner des Innenstadtviertels Auskunft darüber zu bekommen, worauf sie sich als Baustellennachbarn weiterhin einstellen müssen. Das Netzwerk Kernerviertel, ein Zusammenschluss projektkritischer Anwohner, hat – aufgeschlüsselt nach sechs Themenfeldern – insgesamt knapp 30 Fragen formuliert und im Vorfeld der Veranstaltung an Alice Kaiser, städtische Bürgerbeauftragte für Stuttgart 21, weitergeleitet.

Unter anderem wird in dem umfangreichen Fragenkatalog die Ankündigung der Bahn angesprochen, einen Teil des Terminverzugs durch längere Arbeitszeiten auf den Baustellen auszugleichen. Konkret fragt das Netzwerk, ob diese Arbeitszeitverlängerung bereits genehmigt und auf welcher Grundlage dies geschehen sei. Zudem stellen die Anwohner Fragen nach der Erreichbarkeit der Haltstelle Staatsgalerie und nach einer weiteren Umstellung des Stadtbahnnetzes im Verlauf der Arbeiten.

Bahn hebt Gebäude an

Den breitesten Raum nehmen Fragen nach den Tunnelbaumethoden ein, bei denen unter zahlreiche Häuser des Kernerviertels Material gepresst wird, um die Gebäude anzuheben. Auch Fragen des Lärmschutzes wollen die Anwohner im Rathaus diskutiert wissen.