Die Landeswasserversorgung sieht bei Schäden an ihrem Gebäude an der Schützenstraße keinen Bezug zu den aktuellen Tunnelarbeiten. Unter dem Haus treibt die Bahn einen Zugang zum Fildertunnel für Stuttgart 21 in den Berg.
Stuttgart - Die Risse am mehrstöckigen Bürogebäude der Landeswasserversorgung an der Schützenstraße 4 in Stuttgart-Mitte seien alt, ein Zusammenhang mit den aktuellen S-21-Tunnelarbeiten bestehe nicht – das sagte am Montag Gerhard Drescher, der Leiter der Bauabteilung des Verbands. Über das Wochenende hatte es Meldungen über Risse und Senkungen gegeben. Dabei wurde – auch mit Bezug auf Aussagen von Bernhard Röhrle, dem Pressesprecher der Landeswasserversorgung – der Eindruck erweckt, die Risse und Senkungen stünden im Zusammenhang mit den Arbeiten für eine Rettungszufahrt zum geplanten Fildertunnel, die in etwa parallel zum bestehenden Wagenburgtunnel gegraben wird. Dem widersprach Drescher. „Bei den momentan sichtbaren Rissen kann kein Bezug zu den Tunnelarbeiten hergestellt werden“, sagte er. Von der Landeswasserversorgung beauftragte Fachleute begutachteten die Entwicklung zusammen mit Experten der Bahn.
Gipsmarken zeigen keine Veränderungen
Das S-21-Kommunikationsbüro bestätigte diese Darstellungen. Das Haus werde gutachterlich überwacht. Die Risse seien Altschäden, bei denen es keine Veränderungen gebe. Es liege auch keine Schadensmeldung der Landeswasserversorgung vor. Ein Sprecher sagte, laut Gutachter könnten die Setzungen durch die Tunnelarbeiten in der Schützenstraße 4 im Millimeterbereich liegen. Dies würde zu keinen Schädigungen an dem Gebäude führen.
Das Gebäude der Landeswasserversorgung aus den 50er Jahren weist an einer Stelle feine Risse auf, zudem sind in einem Bereich Senkungen von einigen Millimetern aufgetreten. „Das sind alte Schäden“, sagte Drescher. Er schloss aus, dass sie im Zusammenhang mit den aktuellen Tunnelarbeiten stehen. Es seien Gipsmarken an diesen Stellen gesetzt worden, die sich bisher nicht verändert hätten. Eine abgefallene Gipsmarke im Keller des Hauses führt er auf eine unsachgemäße Anbringung des Markers zurück. „Befürchtungen, dass sich der Riss vergrößert, haben sich bisher nicht bewahrheitet“, sagte Drescher.