Mit einer Verzögerung von drei Monaten hat die Bahn vom Eisenbahn-Bundesamt (EBA) die Genehmigung zum Bau von weiteren 6,6 Kilometern auf der insgesamt 60 Kilometer langen Neubaustrecke von Wendlingen nach Ulm erhalten.

Stuttgart - Mit einer Verzögerung von drei Monaten hat die Bahn vom Eisenbahn-Bundesamt (EBA) die Genehmigung zum Bau von weiteren 6,6 Kilometern auf der insgesamt 60 Kilometer langen Neubaustrecke von Wendlingen nach Ulm erhalten. Der Planfeststellungsbeschluss für den Abschnitt 2.4 umfasst den Albabstieg von Dornstadt nach Ulm. Damit ist der Bau von 47 Streckenkilometern der neuen ICE-Trasse genehmigt, lediglich für den Abschnitt im Albvorland und die Anbindung des Ulmer Bahnhofs steht die Baufreigabe noch aus.

 

Auf den Beschluss schon im März gehofft

Ursprünglich hatte die Bahn damit gerechnet, den Planfeststellungsbeschluss für den nun genehmigten Abschnitt bereits im März zu bekommen. Der Zeitverzug von drei Monaten habe aber keine Auswirkungen auf den Zeitplan, sagte der Projektsprecher Wolfgang Dietrich auf Anfrage der Stuttgarter Zeitung. Die Ausschreibung für die Arbeiten „erfolgt zeitnah“, sagte Dietrich, die Auftragsvergabe sei im kommenden Jahr geplant.

Der Planfeststellungsbeschluss sieht vor, dass die Neubaustrecke bei Dornstadt die parallel verlaufende Autobahn 8 verlässt und von der Albhochfläche nach etwa 600 Metern in den Albabstiegstunnel führt. Die je sechs Kilometer langen Tunnelröhren sollen von Ende 2013 an von zwei Vortriebsstandorten aus gebaut werden: vom Portal Dornstadt im Lerchenfeld bei Dornstadt sowie vom Zwischenangriff Lehrer Tal am Berliner Ring in Ulm. Der sogenannte Zwischenangriffsstollen soll später wieder verfüllt werden. In Ulm wird die Neubaustrecke an den Hauptbahnhof angebunden. Dort sollen die ersten Baumaßnahmen noch in diesem Jahr starten. Laut der Bahn steht zunächst eine Baugrundsanierung im Bereich des Bahnbetriebswerkes an.

Große Tunnelarbeiten sollen vergeben werden

Einen Erfolg will die Bahn auch bei der Vergabe des größten Planfeststellungsabschnitts (PFA 2.2) der Neubaustrecke erzielen. „Noch in diesem Jahr“, so prognostiziert Wolfgang Dietrich, wisse man, wer die größten Brocken am Albaufstieg stemmen würde: den 8,8 Kilometer langen Boßlertunnel und den 4,8 Kilometer langen Steinbühltunnel.