Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) zum Angebot von Bahnchef Grube: "Ein baldiger Abriss könnte zur Eskalation führen."

Stuttgart - Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) begrüßt das Entgegenkommen von Bahnchef Rüdiger Grube beim weiteren Abriss des Stuttgarter Hauptbahnhofs. Ein besonderes Geschenk sei es aber nicht, den Abriss des Südflügels auf die Zeit nach der Volksabstimmung Ende des Jahres zu verschieben. Schließlich habe die Bahn diesen Schritt für das Milliardenprojekt Stuttgart 21 nach eigener Bauplanung ohnehin viel später vorgesehen, sagte Hermann am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa in Stuttgart. So sei ein Teilabriss erst für Februar 2012 geplant gewesen, vollständig verschwinden sollte der Südflügels sogar erst im Zeitraum 2013 bis 2020.

 „Offenbar hat Herr Grube erkannt, dass ein baldiger Abriss zu einer Eskalation beitragen könnte“, sagte Hermann. Zugleich trat er Grubes Bewertung entgegen, Stuttgart 21 sei der vom Verkehrsberater sma und Schlichter Heiner Geißler vorgeschlagenen Kombilösung überlegen: „Ich bin keineswegs ein glühender Anhänger einer Kombination aus Tief- und Kopfbahnhof. Aber das Kombimodell bietet gegenüber S21 deutliche Vorteile“, führte der Minister aus. „Es wäre mit geringeren Kostenrisiken verbunden, brächte erhebliche Vorteile für den Nah- und Regionalverkehr und lässt sich schrittweise bei einer funktionierenden Infrastruktur realisieren.“