Thomas Plehwe ist seit mehr als zwanzig Jahren das Herz des Dallas Fan Clubs.

Nachrichtenzentrale : Lukas Jenkner (loj)

S-Süd - Mission erfüllt: Eigentlich könnte Thomas Plehwe sich entspannt zurücklehnen und auf tolle Fernsehabende im Herbst freuen. Dann startet im deutschen Fernsehen die Neuauflage des populären Intrigenstadls unter texanischer Sonne – „Dallas“. Und dann endet streng genommen die Mission von Thomas Plehwes Club. In dessen Präambel steht nämlich, dass der Verein die Wiederaufnahme der Dreharbeiten zum Ziel habe.

 

Serienende mit „J.R. lebt“-Kampagne gekontert

So groß ist die Aufregung von Plehwe und seinen Stuttgarter Mitstreitern über das Ende der Serie im Jahr 1991 gewesen, dass sie noch am Abend per Handschlag den Club gründeten und bald die Republik mit ihrer Kampagne „J. R. lebt“ bewegten. Was war geschehen? Die Dallas-Macher hatten den so genannten Cliffhanger, also das dramatische offene Ende einer Episode, auf die Spitze getrieben. In der Schlusssequenz hört Bobby Ewing einen Schuss, steht dann entsetzt in der Tür von J.R.’s Zimmer und sagt: „Oh, mein Gott“. Hat sich der angetrunkene und halluzinierende Bruder tatsächlich mit dem Revolver selbst gerichtet – oder etwa doch nicht? Millionen-Dallas-Fans wurden regelrecht um ihren Seelenfrieden gebracht – denn an eine erlösende Fortsetzung war bekanntlich mitnichten gedacht.

„Dann gab’s Becher, Mützen und Tassen mit dem Slogan ,J.R. lebt’“, erzählt Thomas Plehwe. Ziemlich bald zählte der frisch gegründete Club schon einige Dutzend Mitglieder. Aktuell schätzt der 45-Jährige die Zahl der Mitglieder auf rund 500. Der Dallas-Fanclub ist aber nicht nur eine Interessenvertretung umtriebiger Dallas-Fans, sondern vor allem die erste Anlaufstelle, wenn es um detaillierte Hintergrundinformationen und um Devotionalien sowie Edelnippes zur Serie geht. Da ist eine Menge möglich, zum Beispiel bei den Westernhüten von Stetson. „Das Modell Diamante hat ein Hutband mit diamantbesetzter, goldener Schnalle“, sagt Plehwe. Mindestens 5000 Euro sind für diese Sonderanfertigung, die in einem Lederkoffer geliefert wird, fällig. Hübsch ist auch die kleine Ewing-Ölpumpe für den Schreibtisch – ironischerweise mit Solarzellen angetrieben.

Fans und Stars sind heute nicht mehr die Jüngsten

Ansonsten dreht sich das Vereinsleben ums gesellige Beisammensein, bei Barbecues im texanischen Stil zum Beispiel. Die Zeiten, in denen man den Stars noch auf Tourneen begegnen konnte, sind inzwischen vorbei. 1991 schüttelte Thomas Plehwe gemeinsam mit seinem Vizepräsidenten Sven Müller in Frankfurt Linda Gray und Larry Hagman die Hände. „Inzwischen sind die Herrschaften aber auch nicht mehr die Jüngsten“, sagt Plehwe. Larry Hagman ist bald 80 und hat gerade eine Krebserkrankung überwunden.

In der Neuauflage der Serie ist Hagman gleichwohl zu sehen, auch wenn er wie sein Filmbruder Bobby Ewing (Patrick Duffy) nur noch eine Nebenrolle spielt. Die Zuschauer dürfen sich auf die Kabalen der Söhne der ungleichen Brüder freuen. Plehwe hat schon einmal kurz hineingeschaut in die erste Folge, die im Juni in den Vereinigten Staaten ausgestrahlt worden ist. Aber so richtig genießen will er das Fernsehvergnügen gemeinsam mit seinen Vereinskollegen. Und den Club wird es weiterhin geben, ist sich Thomas Plehwe sicher. Man wisse ja nicht, wie es mit der Neuauflage weitergehe. „Vielleicht müssen wir auch für deren Fortsetzung kämpfen.“

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Thomas Plehwe Gründungsjahr
1991 Mitgliederzahl
500