Stuttgart-Bad Cannstatt Ein Stadtteil als Parkplatz
Viele Pendler stellen ihr Fahrzeug im Sommerrain ab – zum Ärger der Anwohner. Sollte der Stadtteil einmal unter die Parkraumbewirtschaftung fallen, könnte auch ein zweites Problem gelöst werden.
Viele Pendler stellen ihr Fahrzeug im Sommerrain ab – zum Ärger der Anwohner. Sollte der Stadtteil einmal unter die Parkraumbewirtschaftung fallen, könnte auch ein zweites Problem gelöst werden.
Bad Cannstatt - Schon lange gilt Sommerrain unter Pendlern als erste Adresse, wenn es um kostenlose Parkplätze geht. Zum einen liegt hier der Park&Ride-Platz in direkter Nachbarschaft zur S-Bahn-Haltestelle. Doch sobald der voll ist, breiten sich die Parksuchenden mit Doppelkennzeichen wie ein Schwarm Heuschrecken im Stadtteil aus. Da die Stellplätze entlang der Sommerrainstraße schnell „ausgebucht“ sind, wird im Wohngebiet geparkt. Ein Umstand, der längst bei der Verwaltung aufgeschlagen ist. Das Stadtplanungsamt, das in Sachen Erweiterung des Parkraummanagements seit 2018 unterwegs ist, hat deshalb Sommerrain mit auf seine Prüfliste genommen, auf der bereits die Neckarvorstadt, die Winterhalde und das Gebiet unterhalb des Eisenbahnviadukts stehen. Noch in diesem Jahr werden die Ergebnisse im Bezirksbeirat vorgestellt.
Sollte der Sommerrain einmal unter die Parkraumbewirtschaftung fallen, könnte ein zweites Problem gelöst werden. Denn die Anwohner im Bereich des Kleinen Ostrings beklagen schon seit Jahren, dass die Straße als Lastwagen- und Wohnwagenabstellplatz so stark in Anspruch genommen wird, dass der Begegnungsverkehr zunehmend behindert wird. „Die Unterbindung des Lkw-Parkens auf der südlichen Straßenseite hat zunächst zu einer zeitweiligen Verbesserung der Situation geführt“, heißt es in einem Antrag der Cannstatter CDU. Doch zwischenzeitlich werden wieder vermehrt große Lastwagen, Zugmaschinen, Aufleger, Wohnwagen und alle Arten von Anhängern dort zum Teil auch längere Zeit abgestellt. Zunehmend auch Fahrzeuge und Anhänger ohne Zulassung. „Es ist deswegen Zeit, diesem Treiben noch einmal Einhalt zu gebieten“, so die Christdemokraten, die in der Rommelstraße auf dem Hallschlag das gleiche Problem ausgemacht haben. Vom neuen Platz an der Altenburger Steige bis zur Kelter reihen sich Lastwagen, Wohnwagen und Anhänger. In ihrem Antrag, der im Bezirksbeirat auf der Tagesordnung stand, fordert die CDU jetzt Maßnahmen. Unter anderem soll die Polizei den ruhenden Verkehr in den genannten Straßen stärker überwachen. Gleichzeitig soll die Verwaltung Möglichkeiten überprüfen, um das Parken von gewerblichen Fahrzeugen, die nicht zu den dort ansässigen Firmen gehören, zu unterbinden.
Bei zweitgenannter Forderung sah jedoch Bernd-Marcel-Löffler ein Problem: „Solange es öffentliche Straßen sind, ist das Abstellen von Lastwagen von auswärtigen Firmen am Kleinen Ostring nicht verboten.“ Der Bezirksbeirat stimmte dem Antrag dennoch zu, sodass sich die Verwaltung mit dem Thema jetzt befassen und ihre Stellungnahme dem Bezirksbeirat mitteilen wird.