Schilder mit grünen Pfeilen darauf wurden an vier Kreuzungen in Bad Cannstatt angebracht. Hier dürfen nur Fahrradfahrer bei Rot rechts abbiegen.

Bad Cannstatt - Ist an einer Ampel ein grüner Pfeil angebracht, dürfen Verkehrsteilnehmer bei Rot rechts abbiegen. Nun wird in Stuttgart eine Regelung getestet, die das an bestimmten Kreuzungen nur Fahrradfahrern erlaubt. Der Zweck der Schilder: Der Pfeil soll dafür sorgen, dass die Radfahrer schneller vorankommen. Denn Stuttgart will bekanntlich fahrradfreundlicher werden. Deshalb testet die Landeshauptstadt in einem Pilotversuch mit der Bundesanstalt für Straßenwesen die Grünpfeile für Fahrradfahrer.

 

Weitere Städte testen

Die Schilder wurden jetzt in Bad Cannstatt im Rahmen des Pilotprojekts an vier Kreuzungen angebracht. Zum Beispiel an der Ecke Taubenheim-/Waiblinger Straße. Hier können Fahrradfahrer aus der Taubenheimstraße kommend nach rechts auf die Waiblinger Straße abbiegen – auch wenn die Ampel Rot anzeigt. Ein weiterer Grünpfeil wurde an der Ecke Augsburger Platz/Dennerstraße angebracht; genau wie im Stadtteil Hallschlag an der Ecke Löwentorstraße/Sparrhärmlingweg in Richtung Norden sowie an der Ecke Löwentorstraße/Sparrhärmlingweg in Richtung Süden. Außerdem wird im Stadtbezirk Mühlhausen an der Ecke Mönchfeld-/Veitstraße die Grünpfeilregelung getestet. Dort dürfen Fahrradfahrer jetzt ohne Halt von der Mönchfeldstraße rechts in die für den Fahrradverkehr geöffnete Einbahnstraße (Veitstraße) abbiegen. Im Stuttgarter Westen hängt ein Schild an der Ecke Rosenberg-/Schwabstraße.

Außer der Landeshauptstadt nehmen die Städte Bamberg, Darmstadt, Düsseldorf, Köln, Leipzig, München, Münster und Reutlingen an diesem Pilotprojekt teil. Dabei soll ermittelt werden, ob die grünen Pfeile für den Radverkehr umsetzbar und sinnvoll sind. Bisher gibt es die Grünpfeilregelung für alle Verkehrsteilnehmer auf dem rechten Fahrstreifen einer Straße. Mit einer Novelle der Straßenverkehrsordnung soll sie auf Radfahrstreifen und Radwege ausgedehnt werden.

Erfahrungen sammeln

Der Pilotversuch endet im Jahr 2020. Dann wird beurteilt, ob sich die Schilder bewährt haben und deutschlandweit eingesetzt werden können. Das ist allerdings nicht so einfach, denn dafür müssten die Straßenverkehrsordnung sowie die Anforderungen in der zugehörigen Allgemeinen Verwaltungsvorschrift verändert werden. Wenn sich die Schilder im Straßenverkehr bewährt haben sollten und die entsprechenden Regelungen geändert sind, werde die Stadtverwaltung überprüfen, ob weitere Standorte für die Grünpfeile für Radfahrer infrage kommen, sagt Ann-Katrin Gehrung, die Sprecherin der Stadt. Bis dahin bleibt es erst einmal bei den sechs neuen Schildern.