Den Bewohnern des Veielbrunnens gefallen die Entwürfe für den neuen Quartiersplatz. Kein Wunder, sie waren eng in die Planung eingebunden. Gebaut werden soll er frühestens 2018, schneller geht es beim benachbarten Quartierspark.

Bad Cannstatt - Farbig soll er sein, eine feste Bühne haben und einen wetterfesten Unterstand: Das sind nur einige Anregungen und Wünsche der Anwohner im Gebiet Veielbrunnen für den neuen, dreieckigen Quartiersplatz zwischen Stadtarchiv, altem Zollamt und der noch zu bauenden Schule im Neubaugebiet im Neckarpark. Fridtjov Harwardt vom Stadtlandschaftsarchitekturbüro Lohrberg hat den Bürgern die Pläne kürzlich im Stadtarchiv vorgestellt. Der Baubeginn ist frühestens für 2018 geplant.

 

Bäume sind auf den Plänen zu erkennen, die verstreut auf dem Quartiersplatz stehen sollen. Um die Stämme sind Rundbänke mit einer Rückenlehne geplant – so gewünscht von den Anwohnern bei der vorausgegangenen Bürgerbeteiligung. Von ihnen kam jetzt ein neuer Vorschlag: Einige der Bänke könnten doch auch ohne Lehne aufgestellt werden – so könnte man sich beim Sitzen auch ansehen, regten sie an.

So soll ein Teil des Quartiersplatzes aussehen. Foto: Skizze Büro Lohrberg

Vor dem Pförtnerhäuschen des Stadtarchivs plant das Büro Lohrberg einen Wasserspielbereich mit Fontänen und Sitzgelegenheiten. „Das fanden die Anwohner gut, hatten aber auch gleich einen weiteren Verbesserungsvorschlag parat“, berichtet Klaus Kurzweg von der städtischen Gemeinwesenarbeit, die sich im Stadtteil Veielbrunnen engagiert. Die Bürger schlugen vor, weitere mobile Elemente bereitzustellen, um auf dem Bereich des Wasserspielplatzes mit wenigen Handgriffen eine Bühne einrichten zu können. Eine alternative Idee ist ein festes Amphitheater, das auch die geplante Schule nutzen könnte. Die Bildungseinrichtung soll im Süden des gepflasterten Quartiersplatzes entstehen, wo sich derzeit noch der Pumptrack für Radfahrer befindet. Diese Hügel und Schanzen werden inzwischen so gut von Radlern angenommen, dass sich die Nutzer eine Ersatzfläche wünschen, wenn der Schulneubau erfolgt. Weitere Wünsche der Bürger, die ins Stadtarchiv gekommen waren, sind ein Café und kleinere Läden für den täglichen Bedarf sowie Flächen für Urban Gardening. „Im Zollamt gibt es bereits eine aktive Gruppe“, sagt Kurzweg. Eine diskutierte Möglichkeit war, die Gartenfreunde auf begrünten Dächern walten zu lassen. „Das wird aber noch in unserer AG Grünes Netz weiter diskutiert“, so Kurzweg. Genauso wie der Wunsch nach einem Freilaufplatz für Hunde: „Im Park dürfen sie nicht frei laufen, auch nicht im geplanten Eidechsenhabitat entlang der Bahngleise“, erklärt Kurzwegs Kollegin Antje Hofer.

Im Norden Richtung Bahnunterführung zur Deckerstraße erstreckt sich zudem in den Plänen der sogenannte Eidechsenplatz. Dort soll es zwischen Bäumen Sitzgelegenheiten geben, die wie Eidechsen geformt sind, den Zaun zum Bolzplatz bei der Bahnunterführung sollen stilisierte Eidechsen zieren. Auf dem kleinen Platz werden die Bewohner auch Tischtennis spielen können. Zur Morlockstraße hin soll der öffentliche Raum mit großen länglichen Quadern getrennt werden – gut zum Sitzen, Balancieren und dafür, spielende Kinder davon abzuhalten, auf die Straße zu rennen. Ein Wunsch der Anwohner war hier, die Basketballkörbe am Bolzplatz außen am Zaun anzubringen, damit mehrere Gruppen gleichzeitig den Platz nutzen können.

Der Quartierspark soll schon 2016 gebaut werden

Im Südwesten des großen Quartiersplatzes zwischen dem Ende der Morlockstraße/Bellingweg und der Daimlerstraße wird sich bald schon etwas tun: Kilian Betzold vom städtischen Gartenamt und Roland Bornemann vom Stadtplanungsamt haben den Cannstatter Bezirksbeiräten die Pläne für den Quartierspark in deren Sitzung am vergangenen Mittwoch vorgestellt. Auf knapp 16 000 Quadratmetern soll für fünf Millionen Euro ein Park mit umliegenden Promenadenwegen entstehen. „Das wird nicht nur ein Gärtchen, sondern eine komplexe Anlage mit mehreren Funktionen“, erklärte Betzold den Lokalpolitikern. Es wird freie Wiesen geben, Bäume, aufgeschüttete Hügel, zahlreiche Spielgeräte für Kinder aller Altersklassen und einen Wasserspielplatz. Geplant sei auch ein Graben, der bei üppigen Regenfällen gefüllt wird und wie ein Bächlein durch den Park fließt. Die Ideen wurden ebenfalls bei der Bürgerbeteiligung mit den Anliegern entwickelt. Wenn alles nach Plan läuft, kann im Sommer 2016 mit dem Bau begonnen werden. Die Bezirksbeiräte befürworteten die Pläne der Stadt, das letzte Wort hat am 15.Oktober der Gemeinderat.