Beim Stadtarchiv entsteht ein neuer Quartiersplatz. Der künftige Marga-von-Etzdorf-Platz wird auf 8400 Quadratmetern zum nahezu verkehrsfreien Stadtraum. Die Kosten liegen bei 6,2 Millionen Euro.

Bad Cannstatt - In dem 25 Hektar großen Wohn- und Gewerbepark, der in den kommenden Jahren auf dem ehemaligen Güterbahnhof-Gelände entsteht, sollen nicht nur Gebäude für gut 3000 Menschen gebaut werden. Der erste Nutzer, die Volksbank Stuttgart eG, zieht noch in diesem Jahr in seinen 70 Millionen Euro teuren Neubau ein. Doch die Stadt plant für das neue Stadtquartier auch Grünflächen und Plätze. Während der Veielbrunnenpark bereits fertig ist und eingeweiht wurde, soll in Nachbarschaft zum Stadtarchiv ein etwa 8400 Quadratmeter großer Quartiersplatz entstehen.

 

Der Name steht schon seit längerem festfest: Marga-von-Etzdorf-Platz. Um das Projekt zu realisieren, wurde sogar das Sanierungsgebiet Veielbrunnen erweitert, um so an Fördermittel zu gelangen. Allein der neue Quartiersplatz schlägt mit 4,05 Millionen Euro zu Buche. Da das Vorhaben, das im ersten Quartal 2019 beginnen soll, auch noch der Bau der Hanna-Henning-Straße (eine Million Euro), Maßnahmen für die Abwasserwärmegewinnung (rund 390 000 Euro) und Kanalbauten (760 000 Euro) beinhaltet, werden unterm Strich in diesem Bereich 6,2 Millionen Euro investiert.

Viele Bäume, ein Brunnen und ein Boulefeld

Dabei handelt es sich um das Areal zwischen Stadtarchiv, Zollamt und Seelbergdurchlass. Vorgesehen ist hier auf etwa 8400 Quadratmetern ein nahezu verkehrsfreier Stadtraum mit vielen Bäumen, einem Brunnen sowie einem Boulefeld. Das neue Bildungshaus (Schule, Kita), das gegenüber dem Stadtarchiv gebaut werden soll, hat großen Einfluss auf die Ausrichtung und Konzeption. Der neue Quartiersplatz ist in drei Teile gegliedert. Allein die Fläche vor dem Stadtarchiv misst an der breitesten Stelle etwa 70 Meter und ist 6300 Quadratmeter groß. Der nördliche Teil beim Seelbergdurchlass umfasst etwa 2100 Quadratmeter. Während der benachbarte Veielbrunnenpark vor allem zur Naherholung gedacht ist, hat der Marga-von-Etzdorf-Platz andere Funktionen zu erfüllen. Hier sollen einmal laut Stadtplanungsamt auch Veranstaltungen stattfinden können, weshalb auch die nötige Infrastrukturen wie Wasser- und Stromleitungen eingeplant sind. Was bei diesem Bauvorhaben positiv war: Die Bewohner des Veielbrunnens waren erneut sehr eng in die Planung eingebunden und etliche Ideen und Wünsche sind in das Platzkonzept eingeflossen. Auch der Vorschlag, an dieser Stelle einen multifunktionalen Platz zu bauen, der von den Anwohnern „bespielbar“ ist. Laut Stadtverwaltung soll das Projekt im Sommer 2020 fertig sein.

Zustimmung vom Bezirksbeirat

Dem Baubeschluss stimmte der Bezirksbeirat Bad Cannstatt zu, allerdings wurde von den Grünen in diesem Zusammenhang wieder einmal daran erinnert, dass es immer noch kein schlüssiges Konzept für eine künftige Anbindung (Radfahrer, Passanten) des Seelbergs an das neue Wohn- und Gewerbegebiet gibt. Bekanntermaßen gibt es hier die Forderung, einen neuen Durchlass zu bauen. Doch der ist laut Verwaltung nur für 20 bis 30 Millionen Euro zu haben.