In Stuttgart werden an diesem Montag einige Bäume bei der S21-Baustelle am Rosensteintunnel gefällt. Auch Demonstranten sind vor Ort.

Stuttgart - Eine Handvoll S-21-Gegner stehen am Zaun und beobachtet das Treiben. Seit 10 Uhr sind sie da und gegen 11 hätten sie mit ansehen müssen, wie die ersten Bäume fielen, berichten sie.

 

Die Baumfäller sind auf dem Hang unterhalb des Schlosses Rosenstein zugange. Dort, neben der Baustelle für den Rosensteintunnel, soll eine Baustraße für das Bahnprojekt Stuttgart 21 entstehen - und dazu müssen die Bäume weichen.

Ein Eingriff, der den Gegnern des umstrittenen Projekts nicht gefällt. „Das war einst ein wichtiger Lebenraum der Hasen im Schlossgarten. Man sieht schon viel weniger Tiere“, schildern sie.

Doch der Protest ist leise an diesem Montagmorgen. Schon früh um 7 Uhr war der erste Beobachter am Bauzaun. „Baumfällungen verhindern, das haben wir noch nie geschafft“, sagt er. Aber es sei wichtig, Präsenz zu zeigen und alles zu dokumentieren, jeden Baum der fällt. Als sich bis 9.30 Uhr nichts tut, schöpft der Projektgegner noch einmal kurz Hoffnung. „Vielleicht haben wir ja doch noch eine einstweilige Verfügung hinbekommen, weil was nicht stimmt“, sagt der Frühaufsteher. Er hofft, jetzt genug gefroren zu haben.

Doch eineinhalb Stunden später sind seine Kollegen aus der Projektgegnerschaft da. Denn die beauftragte Firma hat es wohl ruhig angehen lassen und erst ein paar Stunden später, als von Beobachtern angenommen, begonnen zu roden.

Als die Arbeiter Mittagspause machen, ziehen die Beobachter am Zaun Bilanz: mehrere Bäume sind schon gefallen.