In diesen Tagen sollten die Trauergäste auf dem Friedhof in Stuttgart-Birkach endlich vor Regen und Sturm geschützt werden. Doch nun ist wieder alles unklar.

Klima und Nachhaltigkeit: Julia Bosch (jub)

Birkach - Manche lachen, andere schütteln den Kopf und wieder andere sagen gar nichts mehr. Die Fassungslosigkeit ist der Bezirksvorsteherin Andrea Lindel und den Lokalpolitikern von Plieningen und Birkach anzumerken. Sie können nicht glauben, dass die Feierhalle auf dem Friedhof in Birkach nun möglicherweise doch nicht komplett, sondern nur teilweise verglast werden soll. Seit Jahren kämpfen die Lokalpolitiker und viele Birkacher Bürger dafür, dass der Unterstand vollständig verkleidet wird. Die Zustände bei Trauerfeiern an windigen und stürmischen Tagen seien unzumutbar, hieß es immer wieder.

 

Ende 2017 entschied der Stuttgarter Gemeinderat dann, dass die bisher nach drei Seiten hin offene Halle mit Glaswänden versehen werden soll. Dafür wurde ein Budget von 60 000 Euro bewilligt. Vor einigen Tagen hieß es, dass in dieser Woche die Handwerker anrücken und die Feierhalle verglasen sollen. Und bis zur Sitzung der Bezirksbeiräte am Montagabend dachten alle, dass die Feierhalle komplett verglast wird: also von ganz oben bis nach ganz unten und zu allen Seiten. Eben so, dass selbst bei Regen oder Sturm Trauerfeiern in Würde abgehalten werden können.

An Füßen und Köpfen wäre es nach wie vor zugig

Zwei Grafiken von der Stadt, die Andrea Lindel dem Gremium am Montagabend zeigte, lassen jedoch Anderes vermuten: Auf diesen ist zu sehen, dass die Glaswände nur etwa bis zur halben Höhe des Unterstands ragen und auch nicht bis zum Boden reichen. Sprich: An den Füßen und den Köpfen der Trauergäste wäre es nach wie vor zugig, auch der Eingang würde offen bleiben. „Das können wir so nicht hinnehmen“, sagte Ulrich Fellmeth-Pfendtner (SPD). Spontan formulierten die Bezirksbeiräte einen Antrag, in dem sie verlangen, dass die Feierhalle nicht nur teilweise, sondern vollständig verglast wird.

Zusätzlich will sich die Bezirksvorsteherin Andrea Lindel am Freitag mit einer Mitarbeiterin der Stadt auf dem Birkacher Friedhof treffen. Auch der Stadtrat Carl-Christian Vetter (CDU) gab noch Grund zur Hoffnung: „Ich habe mich mit dem Technikbürgermeister Dirk Thürnau diesbezüglich unterhalten und die Stadtverwaltung weiß bereits Bescheid. Mir wurde versprochen, dass die sich um eine Optimierung kümmern.“