Thorsten Strotmann wird kein Zaubertheater in Leonberg bauen. Der 46-Jährige hat am Samstag unserer Zeitung erklärt, warum er das dortige Angebot nicht annimmt und lieber seine Magic Lounge im Stuttgarter Römerkastell umbaut.

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Stuttgart - Erst vor knapp zwei Wochen hatte der Leonberger Gemeinderat in nichtöffentlicher Sitzung mehrheitlich grünes Licht für ein Zaubertheater in den Riedwiesen unweit des Kinocenters Traumpalast gegeben. Die Rathausspitze versprach sich von dem ehrgeizigen Bühnenprojekt des aus Leonberg stammenden Magiers Thorsten Strotmann eine kulturelle Aufwertung sowie einen wirtschaftlichen Gewinn. Nach reiflicher Überlegung hat sich der 46-Jährige nun aber entschieden, in Stuttgart im Römerkastell zu bleiben, wo er im Oktober den zehnten Geburtstag seiner oft ausverkauften Magic Lounge feiert. Von seinem Plan, ein größeres Theater zu bauen, weil die bisherigen Räumen sich als zu klein erwiesen hätten, ist er nun aber erst einmal abgerückt, teilte Strotmann am Samstagnachmittag unserer Zeitung mit.

 

Dank an den Leonberger OB

Ausdrücklich bedankt sich der Zauberkünstler beim Leonberger Oberbürgermeister Martin G. Cohn und Baubürgermeister Klaus Brenner, die seit neun Monaten sein Projekt unterstützt haben. Neben dem Biotop sollte dem Close-up-Magier eine Fläche in der Verlängerung der Glemseckstraße , nähe dem Kreisel, in Aussicht gestellt werden. „Die Eigentümer hätten verkauft und wir hätten bei einem attraktiven Angebot auch gebaut“, erklärte Strotmann, „allerdings hätten wir weitere Zustimmungen benötigt.“ Zunehmend hat der 46-Jährige, wie er sagte, Widerstand von Umweltschützern gespürt. Der Nabu habe Briefe gegen das Projekt an das Regierungspräsidium und die Stadt Leonberg geschrieben. „Ebenso haben wir keine klare eindeutige Mehrheit im Gemeinderat und wohl noch ein paar Gegner, die dagegen sind, weil andere dafür sind“, so Strotmann. Bürger hätten Einspruch einlegen können, selbst wenn das Regierungspräsidium zugesagt hätte, da es sich um eine Naturschutzfläche handelt.

„Wir machen nur Projekte, die uns Spaß machen“

Die Aussicht auf eine langjährige Auseinandersetzung vor Gericht schreckt ihn ab. „Wir machen nur Projekte, die uns Spaß machen, in Fluss kommen und unternehmerisch sinnvoll sind“, sagt der 46-Jährige, „wir wollen nirgends hingehen, wo wir nicht von allen willkommen sind.“ Der Baubeginn im nächsten Frühjahr, selbst im Jahr 2020, sei nicht sichergestellt. Thorsten Strotmann erklärte weiter: „Dadurch, dass wir Privatinvestoren und Unternehmer sind und unternehmerisch denken und handeln, was auch bedeutet, dass wir die Arbeitsplätze unserer Angestellten sichern, müssen wir dem Projekt leider mit Bedauern absagen.“

„Natur und Naturschutz sind uns sehr wichtig“

Im Gespräch mit unserer Zeitung zeigte der Magier Verständnis für die Gegner des Projekts. „Natur und Naturschutz sind uns sehr wichtig, und wir wollen den Leonbergern diese schöne Natur nicht wegnehmen,“, erklärte er.

Jetzt will Strotmann sein bisheriges Theater im Römerkastell umbauen und für die Zukunft fit machen. Gespräche mit dem Vermieter seien bereits positiv verlaufen. Der Chef der Magic Lounge hat einen weiteren Zehn-Jahres-Vertrag mit Option auf 15 Jahre mit den Besitzern der ehemaligen Fabrikhalle abgeschlossen. Strotmann freut sich nun, „in der Kulturhauptstadt Stuttgart“ mit einem umgebauten und besseren Theater bleiben zu können.