Mit Events wie „Stuttgart City picknickt“ am Samstag und dem Kinder- und Jugendfestival in zwei Wochen will die City-Initiative (CIS) junge Familien dazu bringen, die Stuttgarter Innenstadt ganz anders als sonst zu erleben.

Freizeit & Unterhaltung : Ingmar Volkmann (ivo)

Stuttgart - Mit Veranstaltungen für die ganze Familie will Citymanagerin Bettina Fuchs zeigen, dass sich ein Besuch in Stuttgart lohnt. Im Interview erklärt sie, wieso Events wie „Stuttgart City picknickt“, das die CIS an diesem Samstag mit Stuttgart Marketing veranstaltet, oder das Kinder- und Jugendfestival gegen den Wandel im Handel helfen und dass die Tarifreform der VVS nur ein erster richtiger Schritt für eine günstigere Erreichbarkeit der Innenstadt gewesen sein kann.

 
Frau Fuchs, ist die Stuttgarter Innenstadt nur noch mit Gottes Hilfe zu retten?
Wie kommen Sie denn darauf?
Beim großen Picknicken, das die CIS an diesem Samstag in der Innenstadt veranstaltet, gibt es – neben der Möglichkeit, in der Warenannahme eines Elektronikmarktes oder auf der Rathaus-Dachterrasse zu vespern – , unter anderem ein Dämmerpicknick mit göttlichem Segen in der Stiftskirche. Wird dabei für mehr Umsatz in der City gebetet?
Das ist überhaupt nicht nötig. Der Innenstadt geht es sehr gut. Bei unserem Picknick sollen die Besucher ganz einfach völlig unterschiedliche Orte und Plätze der Innenstadt gemeinsam mit Freunden und Familie erleben.
Ist das der verzweifelte Versuch, die Menschen von ihren Smartphones und Tablets loszureißen, um sie daran zu erinnern, dass man nicht nur bei Amazon, sondern auch in echten Läden einkaufen kann?
Von verzweifelt kann keine Rede sein. Es geht uns viel mehr um Quality-Time in der City. Die Menschen im Einzugsgebiet von Stuttgart haben ihr Zeit- und Geldbudget nur einmal zu vergeben. Wenn die Anfahrtszeiten zu lang sind und wir zu wenig Parkplätze in der City haben, entscheiden sie sich oft gegen einen Besuch in Stuttgart und suchen andere Einkaufsorte, wie etwa die Qutlet-City Metzingen oder Städte wie Sindelfingen oder Ludwigsburg auf. Die jüngste Tarifreform des VVS war ein erster richtiger Schritt, löst aber nicht das Kapazitätsthema der S-Bahn, die zu Stoßzeiten überlastet ist. Und bisher war es auch zu teuer, um zum Beispiel mit vier Leuten mit der S-Bahn aus Leonberg zu kommen.
Mit dem großen Picknick und dem Kinder- und Jugendfestival, das am Samstag und Sonntag, 30. Juni und 1. Juli, rund um den Schlossplatz stattfindet, locken Sie zweimal kurz hintereinander ein Familienpublikum an. Sieht so das Rezept gegen den Wandel im Handel aus?
Der Begriff „locken“ gefällt mir gar nicht, weil das nach Lockvogelangebot klingt. Wir wollen unsere Besucher begeistern, indem wir zeigen, wie schön die Innenstadt ist, egal wie beschwerlich die Anreise ist.
Inwieweit kann man das Picknick und das Kinder- und Jugendfestival miteinander vergleichen?
Bei beiden Veranstaltungen muss man keinen Eintritt zahlen, stattdessen sind es Events und Erlebnisse für jeden Geldbeutel. Beim Picknick kann man das Vesper selber mitbringen und sogar kostenlos Wasser zapfen. Am Samstag und dann auch beim Kinder- und Jugendfestival wird die Innenstadt ganz anders aussehen als sonst, entspannter, bunter, freundlicher!
Der bekannteste Picknicker Deutschlands, Michi Beck von den Fantastischen Vier, kommt bekanntlich aus Stuttgart. Haben Sie Ihr Picknick von ihm absegnen lassen?
Wir haben ihn sogar angefragt, ob er auftreten möchte, das ging wegen anderer Termine der Fantas aber nicht. Unsere Veranstaltung wird aber selbstverständlich auch mit allen anderen Picknickern ganz fantastisch.

Events
Bei „Stuttgart City picknickt“ verwandelt sich die Innenstadt am Samstag, 16. Juni, von 10 bis 22 Uhr in eine große Picknick-Fläche, am Sonntag laden die Staatlichen Schlösser und Gärten zum „Picknick am Schlosserlebnistag“ ein. Wer keinen Picknickkorb kaufen möchte, bringt sein Vesper selber mit.

Beim Kinder- und Jugendfestival (KiJu), das am 30. Juni und am 1. Juli bereits zum 16. Mal rund um den Schlossplatz in Stuttgart stattfindet, gibt es Spiel, Sport, Spaß und mehr.