Besucher der Stuttgart-Nacht des Stadt-Magazins „Lift“ erwartet am 20. Oktober ein Fest der Vielfalt. Was wird wo geboten? Wir geben einen Überblick.

Stuttgart - Die Stuttgart-Nacht – das ist ein Mix aus vielem, was die Landeshauptstadt sehens- und erlebenswert macht. Eine Kombination von bekannten Attraktionen, wie dem Fernsehturm, und weniger bekannten Angeboten, wie orientalischem Tanz in Bad Cannstatt. Hier einige Tipps für einen Streifzug durch die Stuttgart-Nacht am 20. Oktober:

 

Tipps der Redaktion

Der Landtag Das politische Zentrum des Landes verwandelt sich an diesem Abend in die kulturelle Schaltzentrale der Stadt. So heißt es in der Ankündigung. Tatsächlich ist richtig Musik im Landtag: Funk, Rock, Jazz, Rap, Kabarett und mehr werden dort geboten.

Stadtführungen und -spaziergänge Davon gibt es viele. Zum Beispiel: die Nachtstäffeles-Tour (Startpunkt Schlossplatz, Pavillon), den Literatur-Spaziergang zu Dichterdenkmälern (Startpunkt Schlossplatz), den Baustellen/Bauwunder-Spaziergang (Treffpunkt, Eingang Oper), den historischer SSB-Spaziergang (Startpunkt Eingang Ifa-Galerie) oder die Geisterführung samt haarsträubenden Geschichten rund um die Stiftskirche und das Alte Schloss (Startpunkt Stuttgardia am Rathaus). Die Geisterführung gibt’s auch auf Englisch.

Das Oberlandesgericht Justitia ist in der Stuttgart-Nacht so ganz anders drauf. Weniger förmlich, dafür sehr persönlich. In dem Gerichtsgebäude in der Olgastraße plaudert ein Oberstaatsanwalt aus den Nähkästchen der Staatsanwälte und Ankläger, stellt sich ein Juristen-Kabarett dem Urteil der Besucher, bittet ein Richter zum Zuschauervoting und spricht ein anderer über „Mord und andere Grausamkeiten“.

Das Rathaus Auf allen vier Etagen wird an diesem Abend gefeiert – und zwar die 50-jährige Städtepartnerschaft mit Mumbai. Aus diesem Anlass darf man auch gerne mal das Tanzbein schwingen: „Dance on Indian Beats“ lautet die Aufforderung zur Spätschicht ab 24 Uhr. Es gibt indische Spezialitäten und Kurzfilme. Daneben aber auch vertraute Töne: Bis 0.30 Uhr finden alle 45 Minuten Turmführungen statt. Glockenspiel inklusive.

Kleine Bühnen präsentieren sich

Viele kleine Stuttgarter Bühnen kommen an diesem Abend ganz groß raus. Hier einige Beispiele:

Nord: In der Oper hat das Stuttgarter Ballett bereits gezeigt, was es mit dem neuen Intendanten Tamas Detrich kann. Zwei zeitgenössische Choreografien gibt es in der kleinen Spielstätte Nord vom Staatstheater (Löwentorbogen) um 19 und um 22 Uhr. Dazwischen zeigen die anderen Sparten – ebenfalls mit neuen Intendanten – was sie können: Das Schauspiel-Ensemble präsentiert sich mit „Songs und neuen Szenen“ (21 und 0 Uhr); Maria Theresa Ullrich und Matthew Anchel von der Oper haben ein Programm quer durch die Musikstile zusammengestellt (20 und 23 Uhr) . Kulturwerk: Zwei Schauspieler vom Theater Wilde Bühne sind begeistert von den Stummfilmkomödianten Dick und Doof: Getreu ihren Vorbildern proben sie als Schauspieler ohne Engagement einfach mal drauf los in der Hoffnung, dass sich so etwas für sie ergibt. „Von der Kunst des Scheiterns“ wird um 19.30 Uhr sowie um 21.30 Uhr gespielt, dazwischen gibt es von den beiden das Programm „Lustvolle Lieder vom Scheitern“ (20.30 Uhr und 22.30 Uhr). Theater La Lune : Volles Programm gibt es nicht weit vom Kulturwerk entfernt in der Haußmannstraße 212: Das Duo Olivera macht Kammermusik aus nahezu allen Kontinenten, Julianna Herzberg zitiert aus dem Briefmonolog „24 Stunden im Leben einer empfindsamen Frau“ von Constanze de Salm und Dieter Nelle zeigt Ausschnitte aus seiner szenischen Lesung „Komm, schöner Tod“ (20, 21, und 23 Uhr). Theater Atelier: Die kleine Bühne beim SWR-Funkgebäude spielt Klassiker und Werke, die angeblich bislang noch nie aufgeführt wurden. Ab Mitternacht kommt das Improvisationstheater „Die Maßschneiderei“ zum Zug. Theater am Faden: In Heslach tanzen die Puppen zu indischer Musik, dazu gibt es Exotisches zum Verkosten und die verschiedensten Fundstücke aus aller Welt zum Bestaunen und zum Anfassen. Theater am Olgaeck: Hier gibt es im zeitlichen Wechsel die Krimi-Komödie „Zwei wie Bonnie und Clyde“, das Schauspiel „Kols letzter Aufruf“ sowie viel Musik und Gedichten über die Liebe und über Paris. Waggons am Nordbahnhof: Die Künstler der Ateliergemeinschaft Bauzug 3YG in den noch wenigen verbliebenen Eisenbahnwaggons im Norden öffnen um 15 Uhr die Türen ihrer Ateliers mit Live-Tätowierung und Punk-Kneipe (Nordbahnhofstraße 165). Und von 19 Uhr an geht es nahtlos über in eine Zirkusshow, in ein Tango-Programm oder in ein Puppen-Kabinett.

Die Stuttgart-Nacht im Innenstadtbüro

Auch das Innenstadtbüro unserer Zeitung am Hans-im-Glück-Brunnen in der Geißstraße 4 hat in der Stuttgart-Nacht geöffnet. Die Besucher erwarten dort Töne unterschiedlichster Art – von ausgefeilt bis massiv, von gut bis deftig, in Mundart, auf Hochdeutsch und in Englisch. Das Programm: 19.30 Uhr Talk mit Alexander Scheffel alias DJ 5ter Ton. Der Mitbegründer der Massiven Töne spricht über Stuttgart als Mutterstadt des Hip-Hops.

20 Uhr Lesung mit Joe Bauer. Der Stadt-Flaneur sagt auf unnachahmliche Art, was in Stuttgart Sache ist.

20.30 Uhr Talk mit Prof. Dr. Cornelia Ewigleben, Direktorin des Landesmuseums Württemberg, über alte Dinge und neue Projekte wie die Hotzenplotz-Ausstellung im Kindermuseum im Alten Schloss.

21 Uhr Musik von Miricalls. Die junge Stuttgarterin zeigt den Briten, wie British Pop aus der Landeshauptstadt klingt.

21.30 Uhr Lesung mit Tomo Pavlovic. Der Journalist und Schriftsteller ist einer, der im Zweifel den Unterschied ausmacht. Er liest aus seiner geschätzten Kolumne „Der feine Unterschied“.

22 Uhr Schwäbische Liedermacherkunst mit Pius Jauch. Der feine Singer-Songwriter aus Bösingen sinniert über das Haggåbutzågai und andere schwäbische Besonderheiten.

22.30 Uhr Talk mit dem Jungwinzer Christoph Kern. Der Erfinder der Kesselliebe spricht über den Trend zu anspruchsvollen Weinen made in Stuttgart und Umgebung.

23 Uhr Talk mit dem Drohnenpiloten Angelo Felchle. Der Böblinger tritt weltweit bei Drohnenrennen auf und zählt zu den Besten seines immer populärer werdenden Fachs.

23.30 Uhr Präsentation des von den Redakteuren Siri Warrlich, Hannes Opel, Kathrin Waldow und Ingmar Volkmann produzierten Films „Willkommen in der Mutterstadt“.

Moderiert wird der Abend im Innenstadtbüro von Redakteur Tom Hörner und Lokalchef Jan Sellner.

Was man sonst noch wissen muss

Wer mehr über das Programm an mehr als 60 Veranstaltungsorten in Stuttgart wissen möchte, kann sich unter www-stutgartnacht.de informieren. Programm-Magazine liegen bei allen beteiligten Kultureinrichtungen und Vorverkaufsstellen aus. Infos gibt’s auch auf:

www.facebook.com/stuttgartnacht und www.instagram.com/stuttgartnacht.

Der Infostand des Veranstalters „Lift“ befindet sich auf dem Marktplatz vor dem Rathaus. Er öffnet am 20. Oktober um 18 Uhr.

Karten gibt es für 18 Euro (inklusive VVS Kombiticket) unter der Tickethotline: 07 11 / 6 01 54 44 oder online unter www.stuttgartnacht.de; sie werden dann zugeschickt. Auch bei vielen Vorverkaufsstellen sowie am Abend bei den einzelnen Veranstaltungen kann man Tickets erwerben. Kinder unter zwölf Jahren haben freien Eintritt.

Das Stuttgart-Nacht-Ticket gilt für alle beteiligten Kultureinrichtungen und als VVS-Kombiticket. Damit können Besucher die ganze Nacht flexibel alle Veranstaltungsorte erreichen. Auch die An- und Abreise ist inklusive. Das Ticket gilt am 20. Oktober von 12 Uhr an als VVS-Kombiticket. Es berechtigt zur Nutzung aller VVS-Verkehrsmittel (2. Klasse) bis Betriebsschluss im VVS-Netz.