Wie sehen Atome aus? Können Roboter fühlen? Was bedeutet ein Jahr ohne Sommer? Auf solche Fragen gibt das Wissenschaftsfestival in Stuttgart Antworten. 150 Aktionen machen Wissenschaft für kleine und große Besucher zehn Tage lang sicht- und erlebbar.

Am 23. Juni steigt zum zweiten Mal das Stuttgarter Wissenschaftsfestival – und dies gleich mit fast doppelt so vielen Programmpunkten wie bei der Premiere vor Corona. Das zehntägige Festival, das bis zum 2. Juli geht, richtet die Stadt Stuttgart aus, beteiligt sind 130 Einrichtungen aus unterschiedlichsten Wissenschaftsgebieten. Bei 150 Veranstaltungen im ganzen Stadtgebiet präsentieren sich Hochschulen und Forschungseinrichtungen, aber auch kulturelle und städtische Einrichtungen. Sie beleuchten aktuelle Forschungsthemen. Ihr Blick richtet sich auf die rasanten Veränderungen in der Welt – vom Klimawandel über Demokratiemüdigkeit bis zur schwindenden Artenvielfalt – und wie Wissenschaft darauf reagiert.

 

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Neben Vorträgen und Ausstellungen gibt es auch viele Möglichkeiten für die Besucher, sich zu beteiligen und eigene Experimente zu machen. Das Festival richtet sich an interessierte Bürger, aber auch an Kinder, Jugendliche, Familien und Schulklassen. Das gesamte Programm findet sich unter www.stuttgart.de und Stichwort Wissenschaftsfestival 2022. Hier eine Auswahl:

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Im Rathaus

Die Eröffnung des Festivals am Abend des 23. Juni im Rathaus mit dem Wissenschaftsjournalisten Ranga Yogeshwar ist nur für geladene Gäste. Es gibt im Rathaus aber von 17 bis 18 Uhr einige öffentlich zugängliche Mitmachstationen, etwa den Umarm-Roboter Huggiebot vom Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme. Das Institut für Raumfahrtsysteme zeigt das Andocken an die ISS, Erkundungen auf dem Mars und Beobachtungen mit der fliegenden Sternwarte Sofia. Das Höchstleistungsrechenzentrum der Uni Stuttgart bietet einen virtuellen Stadtrundgang an. Die Ausstellung „Mathematik zum Anfassen“ ist über die gesamte Festivaldauer im Rathaus zu sehen. Vom 29. Juni bis 1. Juli informieren Fraunhofer-Forscher darüber, wie Roboter fühlen, sehen oder Porträts zeichnen können.

Auf dem Marktplatz

Am 28. Juni gibt es dort von 15.30 bis 18 Uhr Wissenschaft zum Anfassen, studentische Projekte können ausprobiert und besichtigt werden: Es gibt einen E-Scooter-Wettbewerb, Einblicke in die KI-Forschung, Vorführungen von selbst konstruierten Rennwagen und Antworten auf die Frage: Was kann man gegen Langeweile im Schweinestall und für mehr Tierwohl tun? Mit dabei sind die Duale Hochschule, das Cyber Valley und die Unis Stuttgart und Hohenheim.

Auf dem Schlossplatz

Am 24. Juni stellt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt dort von 16.30 bis 22 Uhr Antriebe für eine klimaneutrale Luftfahrt vor und erklärt, wie „grüner Wasserstoff“ hergestellt wird und eine Kehrwoche im Weltall funktioniert. Ab 19 Uhr wird es musikalisch: mit einem Elektro-Liveact.

An den Hochschulen

Die Uni Stuttgart lädt am 25. Juni von 13 bis 19 Uhr zum Wissenschaftstag auf den Vaihinger Campus ein. Neben Studieninfos werden auch Experimente zum Mitmachen geboten sowie eine Rallye des Maschinenbaus und Einblicke in Produktentwicklung und Fahrzeugsimulation. Bei der Kinderuni-Vorlesung erkunden die Kleinen bei Professorin Sabine Klinkner das Weltall.

Die Uni Hohenheim öffnet am 2. Juli von 12 bis 17 Uhr ihre Campustore und zeigt ihre nachhaltige Seite: mit Smoothies aus Mikroalgen bis zu Lebensmitteln aus dem 3-D-Drucker. Sie bietet neben Studieninfos Einblicke in Klimaforschung, Pflanzenzüchtung von morgen und Alternativen zur Milch. Kinder können fleischfressende Pflanzen anbauen und auf Bioschatzsuche gehen.

Die Hochschule für Technik zeigt am Wissenschaftstag am 24. Juni von 15 bis 19 Uhr Lösungen für städtische Quartiere in Zeiten von Ressourcenknappheit und Klimawandel und erklärt nachhaltige Finanzwirtschaft.

An der Hochschule der Medien stellen Studierende am 30. Juni bei der Media Night von 18 bis 22.30 Uhr ihre Projektarbeiten vor: Animationen, Filme, Tonproduktionen, Games, App- oder Software-Entwicklungen.

In Forschungseinrichtungen

Das Fraunhofer-Institutszentrum (Nobelstraße 12) lädt am 25. Juni von 13 bis 18 Uhr Familien und alle Interessierten auf seinen Campus, öffnet die Labore und gibt Antworten auf Fragen wie: Wie wird Zahnpasta umweltverträglich hergestellt? Woraus bestehen unsere Häuser im Jahr 2045? Geben KI-Roboter in der Produktion den Takt an? Im Max-Planck-Institut für Festkörperforschung erfahren Besucher am 27. Juni von 18 bis 19 Uhr, wie Atome aussehen – hart oder fluffig? – und was Quantenmechanik ist.

Im Stadtgarten

Am 30. Juni und 1. Juli geben Hochschulen der Region an mehr als 25 Stationen Einblicke in aktuelle Projekte. Die Themen reichen von der Energieversorgung der Zukunft über nachhaltige Mobilität bis zum Leben, Arbeiten und Wohnen der Zukunft.

Am Naturkundemuseum

Vor dem Museum am Löwentor steigt am 26. Juni von 10 bis 22 Uhr ein Science Marathon, bei dem Besucher die ältesten Dinosaurier, aber auch die Entdeckung neuer Arten erleben können – geboten werden Finessen aus der Zoologie, Botanik, Paläontologie.

Im Park der Villa Reitzenstein

Forschung mal ganz anders präsentieren am 2. Juli von 19.30 bis 21.30 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beim Science Slam.

Im Treffpunkt Rotebühlplatz

Bei der VHS kann man am 30. Juni an Themenstationen mit Forschern über Umwelt und Klima diskutieren. Am 1. Juli erfahren Besucher, was jeder gegen das Insektensterben tun kann, und am 2. Juli experimentieren Grundschüler mit Licht, Farben und Schall.