An der Haltstelle Tränke im Stuttgarter Stadtteil Degerloch hat sich am Mittwochmorgen ein schwerer Busunfall ereignet. Ein Busfahrer und sieben Fahrgäste wurden bei der Kollision schwer verletzt. Die Unfallursache ist bisher nicht geklärt. Möglich scheint menschliches Versagen oder ein technischer Defekt.

Regio Desk: Oliver im Masche (che)

Stuttgart - Eines der schwersten Unglücke im Personennahverkehr in Stuttgart hat sich Mittwochfrüh bei Degerloch ereignet: Bei der Kollision von zwei Linienbussen im Berufsverkehr wurden 29 Beteiligte verletzt, darunter acht Personen schwer. Ein Großaufgebot an Einsatzkräften war vor Ort. Die Unfallursache ist noch nicht bekannt. Sachverständige wurden eingeschaltet. Große Hoffnungen setzt man auf die Auswertung des Fahrtenschreibers. Denn offen ist, ob menschliches Versagen den Unfall ausgelöst hat oder ob ein technischer Defekt vorlag.

 

Nach bisherigen Erkenntnisse war ein Busfahrer der Linie 73 zwischen Hoffeld und Degerloch gegen 8.15 Uhr auf der Epplestraße an der Haltestelle Tränke mutmaßlich ungebremst auf einen Bus der Linie 76 aufgefahren, der dort gehalten hatte, um Fahrgäste ein- und aussteigen zu lassen. Die Station hat keine Haltebucht. Erlaubt ist auf diesem Abschnitt Tempo 60.

Der Unfallfahrer konnte bisher nicht vernommen werden

Unter den Schwerverletzten ist unter anderem ein 13 Jahre alter Junge und der 41 Jahre alte Fahrer, der aufgefahren war. Er gilt als erfahren. Er gehört zu einem Unternehmen, das im Auftrag der Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) fährt. Der Mann erlitt einen Schock und konnte daher bisher nicht vernommen werden. Die beiden Fahrzeuge waren insgesamt offenbar mit fast 50 Personen besetzt. Viele von ihnen wurden bei der Kollision durch den Bus geschleudert, die Windschutzscheibe wurde bei der Kollision zerstört. Der Schaden wird auf 300 000 Euro geschätzt. Alle Fahrgäste und die Busfahrer wurden in die nahegelegene Feuerwache 5 gebracht, in der kurzerhand ein Behandlungszentrum eingerichtet wurde, um die Unfallbeteiligten zu versorgen. Zahlreiche Rettungskräfte waren dabei im Einsatz. Von dort wurden die Verletzten in Krankenhäuser gefahren.

Die Ermittler gehen von einem „klassischen Auffahrunfall“ aus, so ein Polizeisprecher. Auf den ersten Blick seien keine Bremsspuren zu sehen gewesen, indes war bei der Kollision aber auch viel Kühlwasser ausgelaufen. Als Unfallursache kämen demnach menschliches Versagen und ein technischer Defekt in Frage. Sachverständige wurden eingeschaltet, um diese Frage zu klären. „Letzte Gewissheit wird vermutlich die Auswertung des Fahrtenschreibers bringen“, sagte der Polizeisprecher. Das Ergebnis wird für die nächsten Tage erwartet.