Abends ist der Weg von Stuttgart-Hoffeld zum Sportgebiet Hohe Eiche etwas für Mutige. Der Grund: Es fehlen Lampen am Straßenrand. Eine Anwohnerin engagiert sich deshalb im Bürgerhaushalt.

Hoffeld - Mit Bauchflattern denkt Christine Ziegele an die Zeit zurück, als ihre beiden Töchter noch klein waren und zum Fußballspielen über die Felder zum Sportgelände Hohe Eiche spaziert sind. Weit ist der Weg nicht. Aber er ist unbeleuchtet. „Es war mir immer etwas unrecht“, erinnert sie sich. Egal ob im Winter, wenn es zeitig dunkel wird, oder im Sommer, wenn der Mais zwei Meter hoch steht, „es ist zappenduster“, sagt Christine Ziegele.

 

In der Tat: Von Hoffeld kommend sind die letzten Straßenlampen in der Straße Zaunwiesen, und auf dem Sportareal sind die nächsten Leuchten erst wieder an der Wendeplatte. Dazwischen sind Feldwege. Wer also aus dem Wohngebiet zum Hockey- und Tennisspielen, zum Leichtathletik- oder zum Rugby-Club, zur Freien Aktiven Schule oder zum SV samt der Vereinsgaststätten will, geht nicht selten in schwarzer Nacht. Vielen ist das nicht geheuer. „Man hat Respekt“, sagt die 54-Jährige.

Christine Ziegele hat den Wunsch nach mehr Sicherheit auf dem beliebten Fußweg beim aktuellen Bürgerhaushalt eingereicht. Unter der Nummer 50492 regt sie an, die Beleuchtung von Hoffeld zu den Sportplätzen und zur Tränke auszubessern. Sie betont, dass es ihr vor allem um die Kinder aus dem Umkreis gehe, sie selbst profitiere kaum.

Die Diskussion ist nicht neu

Neu ist das Thema tatsächlich nicht. „Ich weiß, dass es schon im Gespräch war, aber es ist nie etwas passiert“, sagt Christine Ziegele, und ein Mann, der auf dem Feldweg mit seinem Hund Gassi geht, stimmt zu. Zuletzt kam die Diskussion beispielsweise 2012 auf, bevor der Nachtbus-Stopp in Hoffeld eingeführt wurde. Seinerzeit hatte ein Mitglied des Jugendrats unserer Zeitung erzählt, wie gruselig es sei, nachts die unbeleuchtete Strecke von der Tränke herüberzugehen.

Ob Lampen an einem Feldweg eine reelle Chance haben, ist fraglich. Christine Ziegele würde sich wenigstens ein paar Laternen entlang der Sportanlagen wünschen, „dann hat man zumindest einen Punkt, auf den man zugehen kann“. Sie glaubt, dass viele aus dem Ort den Fußmarsch meiden und stattdessen lieber das Auto nehmen, um das Gelände zu erreichen, „für eine Strecke, die man wirklich gehen könnte“.