Bei einem Angriff sterben in Degerloch im Sommer 1944 mehrere Männer und Buben, die als Flakhelfer eingeteilt waren. Ihre Freunde erinnern am Sonntag an die Gefallenen.

Stuttgart - Kaum ist „Ich hatt’ einen Kameraden“ verklungen, setzt Horst Diebold, Bundeswehrhauptmann der Reserve, nochmals die Trompete an die Lippen, um „Nehmt Abschied Brüder“ zu intonieren. Ein würdiger Ausklang der Gedenkfeier für die acht Jungen und zehn Männer, die am 29. Juli 1944 auf einem Feld bei Degerloch durch eine Luftmine starben: An sie erinnert ein Mahnmal im Gewerbegebiet an der Tränke 6 mit der Inschrift „Mortuis Memoriae Pacis Gratia“ – „Den Toten zum Gedenken / Dank für den Frieden“. Dort treffen sich seit Jahrzehnten im Herbst Überlebende, Angehörige und Freunde, um an die Tragödie zu erinnern – organisiert vom Architekten Horst Armbruster. „Ich werdet uns unvergessen sein“, sagte der 91-Jährige, als Blumen niedergelegt wurden.

 

Zur Feier kommen zwei ehemalige Flakhelfer

Von den einst 40 ehemaligen Flakhelfern leben noch zehn. Zur Feier kamen zwei von ihnen und mehr als 30 Bürger und Zeitzeugen. „Ich war fünf, aber kann mich erinnern“, erzählte ein Mann gerührt. Pfarrer Alfons Miller erinnerte an die Ereignisse des Zweiten Weltkriegs. „Nie wieder Krieg“, schloss er. Armbruster stellte fest, wie klein der Kreis der Kameraden geworden sei, mancher könne wegen der schlechteren Gesundheit nicht kommen. Auch sein Zustand sei nicht der beste. „Wenn ich kann, bin ich dabei“, sagte er im Blick auf das kommende Jahr. Aber Einladungen werde er nicht mehr versenden. Sein Vorschlag: „Das Treffen am Denkmal finden wie seither am letzten Sonntag im September statt.“