Stuttgart-Degerloch Kinder können erst deutlich später in Großkita ziehen

Luxuswohnungen? Pflege- und Seniorenplätze? Erneut eine Kita? Keiner weiß, was mit dem Gebäude an der Sprollstraße in Stuttgart-Hoffeld passiert, wenn die katholische Kita auszieht. Unterdessen ziehen sich die Bauarbeiten für den Kindergarten an der Reutlinger Straße in Stuttgart-Degerloch.
Degerloch - In Zeiten, wo ständig von Kita-Mangel und fehlenden Betreuungsplätzen die Rede ist, wirkt es geradezu bizarr: Die Kita Sankt Johannes an der Sprollstraße in Hoffeld soll in wenigen Monaten schließen. Zwar gibt es bereits einen Plan, wo die Kinder hinkommen – doch was mit dem Gebäude in Hoffeld passiert und ob dort weiterhin Kinder betreut werden, ist derzeit völlig unklar. Doch von Anfang an.
Die katholische Kirche betreibt in Degerloch zwei Kindertagesstätten: die Kita Sankt Johannes an der Sprollstraße im Stadtteil Hoffeld sowie die Kita Mariä Himmelfahrt an der Reutlinger Straße in Degerloch. Letztere wird gerade neugebaut und in diesem Zuge auch vergrößert; künftig soll es dort 80 Betreuungsplätze geben. Während der Bauarbeiten sind Kinder und Erzieher interimsweise ins Waldheim Bruderrain gezogen. Bereits 2013 hatte die katholische Gemeinde entschieden, dass sobald der Neubau fertig ist, der Kita-Standort in Hoffeld aufgegeben wird und die Kita ebenfalls im Neubau an der Reutlinger Straße aufgeht.
Verzögerungen an diversen Stellen für neue Großkita
Ursprünglich war geplant, dass dies alles Anfang 2020 passieren soll; dann sollte der Neubau fertig sein. Doch dies wird nicht klappen. „Der Zeitplan wird gerade überarbeitet, da es Verzögerungen an diversen Stellen gab, zuletzt beim Rohbau“, sagt Nicole Höfle, die Sprecherin des katholischen Stadtdekanats. „Die Fertigstellung wird sich auf jeden Fall Richtung Herbst oder Winter verschieben.“
Bleibt die Frage, was mit dem Kitagebäude und dem Grundstück an der Sprollstraße in Hoffeld passiert, sobald die Kita dort auszieht. Bisher gibt es keinen gültigen Bebauungsplan für das Areal. Das katholische Stadtdekanat hat aus diesem Grund Ende des vergangenen Jahres eine Studie in Auftrag gegeben, was auf dem Grundstück baulich machbar wäre, und der Stadt einen Vorschlag unterbreitet für eine Kita sowie Wohnungen. Das Stadtplanungsamt hat diesen Vorschlag jedoch abgelehnt. „Um rechtliche Klarheit zu bekommen, hat das Dekanat deshalb im Juli eine Bauvoranfrage eingereicht. Die Antwort steht noch aus“, sagt Höfle. Mit der Bauvoranfrage soll geklärt werden, welche Bebauung auf dem Areal möglich sei. Erst wenn die Anfrage beschieden sei, könnten Entscheidungen getroffen werden.
Die Grünen wollen Platz für Kinder oder Senioren
Unterdessen wollen die Grünen im Stuttgarter Gemeinderat nicht länger warten. Sie haben einen Antrag gestellt, dass die Stadt das Areal von der Kirche abkaufen und dort entweder eine Kita oder ein Pflege- und Seniorenheim eröffnen soll. Die Grünen-Stadträtin Beate Schiener, die selbst nahe der Kita wohnt, berichtet, dass Anwohner in den Sommerferien Pläne erhalten hätten, dass auf dem Gelände möglicherweise hochwertige Wohnungen geplant seien. „Die Anwohner, mit denen ich gesprochen habe, wünschen sich aber, dass dort Gemeinbedarf realisiert wird“, sagt sie. Bis endgültig Klarheit herrscht, wird es voraussichtlich noch etwas dauern: Am 6. Dezember wird in nicht öffentlicher Sitzung im Wirtschaftsausschuss über die Kaufverhandlungen berichtet.
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