Schwarz ist im Kommen. Aber auch Naturtöne sind bei der Adventsdeko in Stuttgarter Geschäften ganz weit vorn. Das hat viel mit dem Einrichtungsstil zu tun.

Stuttgart - Eines fällt auf: Egal in welchem der einschlägigen Geschäfte in der Innenstadt man sich umschaut – die Themenwelten bei der Weihnachtsdeko waren sich noch nie so ähnlich wie in diesem Jahr. Ganz vorn dabei ist der Trend zum Natürlichen. Dazu kommt ein moderner Look in Schwarz und Gold. Und schließlich darf es noch etwas Poesie sein mit Pudertönen und amerikanische Ostküsten-Nostalgie.

 

Ganz pur geht es in der Breuninger-Weihnachtswelt im vierten Stock zu, die bereits von vielen Kundinnen inspiziert wird. Heuer ist da kein Pastell, kaum Glitzer und schon gar nichts Kunterbuntes – von den „Dip Dye“- Kerzen mit Farbverlauf vielleicht abgesehen. Stattdessen werden helle Naturmaterialien wie Holz und Stroh mit viel Weiß und Silber kombiniert. In dieser Winterwelt tummeln sich Hirschfiguren in allen Größen. Die goldene Farbfamilie ist mit verschiedenen Grüntönen arrangiert, aber auch mit Schwarz oder Dunkelgrau. Besonders edel sind Samtkugeln in diesen Farben. Bei den Ideen in Schwarz-weiß ist der Übergang zur Heimdekoration fürs ganze Jahr fließend. Hier setzen für die Weihnachtszeit rote Kugeln mit Mini-Geweihen poppige Akzente.

Koalabär als Kugel

„Ich bin eher so der Rot-Typ“, sagt Martin Benzing, Chef im Einrichtungshaus Merz & Benzing in der Markthalle. Die traditionellen Farben und vor allem auch Naturmaterialien seien sein „Herzblut“ – auch dieses Jahr wieder zu sehen in allen Stockwerken des Ladens. Hingucker ist wie jedes Jahr der Tisch mit den vielen bunten Glasfiguren, vom Koalabären bis zum Sultan auf dem fliegenden Teppich, opulent präsentiert in einer selbst erdachten Lichtinstallation aus tausenden LEDs. „Ein Füllhorn“, schwärmt Benzing. Man sei bei den Lieferanten der Weihnachtswelt breit aufgestellt, so dass man die aktuellen „Unzuverlässigkeiten“ beim Wareneingang gut abfedern könne.

Auch bei Merz & Benzing wird das Naturthema ganz groß gespielt, mit Tannenzapfen, Pilzen, viel hellem Grün, gehämmertem Silber, gebrochenem Weiß und Hirschbüsten. Ebenfalls als Kontrast dazu der moderne Schwarz-Gold-Zweiklang, der laut Benzing vor allem bei den Influencern auf Instagram als „très chic“ gelte und einen hohen Glamourfaktor habe. Das kann man von der Abteilung „American Vintage“ nicht behaupten, die mit Nussknackern, Santa-Briefkästen oder nostalgischen Keksdosen an die 50er Jahre erinnert. „An Weihnachten kann es manchmal auch etwas kitschig sein“, meint der Fachmann.

Hüttenromantik oder urbanes Flair

„Naturmaterialien wie Strohsterne sind wieder im Trend. Das hat auch mit Nachhaltigkeit zu tun“, sagt Maren Epple, die bei Tritschler für die Weihnachtsdeko verantwortlich ist. Auch hier sieht man auf den Tischen im Erdgeschoss zartes Grün wie Eukalyptus, dazu Federn und Felldecken – Hüttenromantik pur. Apropos Romantik: Die Abteilungsleiterin umschreibt ein weiteres Trendthema folgendermaßen: „poetisch, puderfarben, verspielte Formen, ein Mädchentraum“. Sehr urban wirken dagegen die großen goldenen Hängelampen und die schwarzen Samtkissen mit den passenden Accessoires, die Adventsstimmung in die coole Loftwohnung bringen. Maren Epple hat eine Erklärung für die große Bandbreite an Deko-Themen: „Es kommt eben immer auf den Einrichtungsstil an.“