Das Stadtteilmanagement und das Stadtplanungsamt informieren den Bezirksbeirat über den Stand des Förderprogramms Soziale Stadt Dürrlewang. Für 2018 ist eine Bürgerbeteiligung zur Umgestaltung der Osterbronnstraße geplant.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Dürrlewang - Das meiste komme noch, sagte Maik Bußkamp vom Institut Weeber und Partner in der Februarsitzung des Vaihinger Bezirksbeirats. Zusammen mit Sebastian Graf begleitet er seit 2016 das Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt – Investitionen im Quartier in Dürrlewang“. „Wir sind bestenfalls zehn, zwölf Jahre vor Ort“, sagte Bußkamp. Ziel sei es, dass das Stadtteilmanagement dann überflüssig ist und die Bürger vor Ort die Projekte weiter tragen, etwa über einen Bürgerverein. Die Themenbereiche gliedern sich in vier Gruppen: Wohnen, Wohnumfeld und öffentlicher Raum; Stadtteilzentrum und Nahversorgung; Kinder und Jugendliche sowie Stadtteilleben. Darunter fallen etwa Kultur- und Freizeitangebote und die Gesundheitsförderung.

 

Ein zentraler Punkt der Sozialen Stadt ist die Beteiligung der Bürger. Im vergangenen Jahr waren die Anwohner aufgerufen, ihre Ideen und Anregungen zur Gestaltung des öffentlichen Raums und des Wohnumfelds beim Masterplan „Freiraum und Verkehr“ einzubringen. „Die Sauberkeit ist ein großes Thema in Dürrlewang“, sagte Bußkamp. Aus diesem Grund habe man im Mai 2017 erstmals eine Let’s-putz-Aktion gestartet, bei der die Bürger, insbesondere auch Kinder und Jugendliche, Müll im Stadtteil eingesammelt haben.

Kinder und Jugendliche sollen eingebunden werden

In der Themengruppe 2, Stadtteilzentrum und Nahversorgung, sei es unter anderem um die Umgestaltung des Dürrlewangparks gegangen. „Die Umgestaltung der Osterbronnstraße soll bald angegangen werden. 2018 planen wir eine Bürgerbeteiligung“, sagte Bußkamp. Die Nahversorgung sei ein „Dauerbrenner“ in Dürrlewang. Man gehe auf die Bürger zu und frage, wie sie die Versorgungssituation beurteilen, sagte Maik Bußkamp, insbesondere die Anwohner, die nicht mehr so gut zu Fuß seien.

Im Bereich Kinder und Jugendliche sei die Vernetzung mit dem Jugendrat ein wichtiger Punkt. Für den Nachwuchs gab es beispielsweise im September 2017 einen Bastelnachmittag, im Stadtteilbüro kann eine Spielebox mit Springseil, Pedalo, Badminton-Set und mehr ausgeliehen werden. „Wir versuchen, Kinder und Jugendliche so gut es geht zu erreichen und zu beteiligen“, sagte Sebastian Graf. Während das bei den Kleinen über die Grundschule und Kitas gut gehe, seien die Teenager schwieriger, da es in Dürrlewang weder eine weiterführende Schule noch ein Jugendhaus gebe. „Wir planen eine Kooperation mit dem Boxring, um auch die Jugendlichen anzusprechen“, sagte Graf.

Die Vernetzung mit lokalen Akteuren ist wichtig

Im Bereich Stadtteilleben hat sich 2017 ebenfalls vieles getan. Im Juli war das erste Stadtteilfest, im September ein Zwiebelkuchenfest, im Dezember lud das Stadtteilmanagement zum Nikolausfest. Die Veranstaltungen seien gut besucht gewesen. Auch bei Sport im Park und der Schrittzähleraktion haben sich zahlreiche Anwohner beteiligt. „Die Vernetzung und der Austausch vor Ort sind uns wichtig“, sagte Graf und nannte als lokale Akteure etwa die Schönbuchschule. Zudem stünden regelmäßige Treffen mit dem Bürgergremium (BGD) auf dem Programm. Im Fördertopf für bürgergetragene Projekte standen im Jahr 2017 7500 Euro zur Verfügung, das Geld sei etwa für das Repair-Café, die Feste und kleinere Bastelaktionen verwendet worden.

Für 2018 ist erneut ein runder Tisch Wohnen geplant, zudem ein runder Tisch Gewerbe. Am 16. Mai soll die nächste Let’s-putz-Aktion starten, das Stadtteilfest ist für den 16. Juni geplant, das Nikolausfest am 6. Dezember. Im Frühjahr will das Stadtteilmanagement die Stimmung der Gewerbetreibenden abfragen, noch in der ersten Jahreshälfte soll die Bürgerbeteiligung zur Osterbronnstraße starten.

In zehn Jahren soll es ein Selbstläufer sein

Heike Lambor vom Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung lobte die Zusammenarbeit mit dem Stadtteilmanagement. „Wir haben viele Projekte anstoßen können“, sagte Lambor. Die Bezirksbeiräte waren ebenfalls angetan. „Ich bin beeindruckt, was Sie leisten. Das läuft wie ein Uhrwerk“, sagte Eyüp Ölcer (Freie Wähler) und fragte, wie die Nachhaltigkeit gewährleistet werden soll, wenn das Stadtteilmanagement nicht mehr vor Ort ist. Maik Bußkamp antwortete, dass die Verstetigung Teil der Sozialen Stadt sei. „Wir schauen, dass wir die Strukturen so ausbauen, dass das in zehn Jahren ein Selbstläufer ist.“ Auch Kristin Wedekind (Grüne) lobte die Arbeit des Instituts: „Das Gemeinschaftsgefühl in Dürrlewang wächst. Jetzt muss Kontinuität reinkommen“, sagte Wedekind.

Die Bezirksbeiräte stimmten der Weiterbeauftragung der Firma Weeber und Partner für ein weiteres Jahr einstimmig zu. Der Ausschuss für Umwelt und Technik schloss sich dem an.