Das neue Frauenhaus rückt näher. Bei einer großen Runde verständigen sich die Stadt Stuttgart und der Verein Frauen helfen Frauen auf die weiteren Schritte.

Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Die Pläne des Vereins Frauen helfen Frauen für den Bau eines Frauenhauses an einem neuen Stadtort scheinen am Mittwoch einen entscheidenden Schritt weitergekommen zu sein. In einer großen Runde waren neben drei Vertreterinnen des Vereins unter anderem auch die Sozialbürgermeisterin Alexandra Sußmann (Grüne) und der Finanzbürgermeister Thomas Fuhrmann (CDU) als auch die am Bauprojekt interessierten und beteiligten zwei Stiftungen zusammengekommen.

 

Erleichterung bei der Stadt

In einer ersten Stellungnahme heißt es von Seiten der Stadt: „Wir sind erleichtert, dass das Frauenhaus in Cannstatt eine Zukunft haben wird. Darauf hat sich die Verwaltung heute mit Frauen helfen Frauen im Grundsatz verständigt.“ Details würden die Fachämter aktuell ausarbeiten, sagte der Sprecher der Stadt Sven Matis.

Auch beim Verein Frauen für Frauen überwiegt die Freude. „Wir sind zuversichtlich und haben ein gutes Gefühl, dass die Stadt nun nach einer Lösung sucht“, kommentierte Dorothee Nägele den Ausgang des Treffens. Es war notwendig geworden, weil die Stiftungen, die an Bau und Konzept beteiligt sein sollen, für Mitte des Monats von der Stadt ein Signal gefordert haben. Die Planungsphase für die Neuausrichtung des Autonomen Frauenhauses zieht sich nun schon über mehr als zehn Jahre hin.

Der Verein will künftig an zwei Standorten vertreten sein. In Schutzwohnungen, deren Adresse streng geheim ist, sollen besonders gefährdete Frauen mit ihren Kindern unterkommen. An einem zweiten, neu zu bauenden Standort soll ein barrierefreies Haus entstehen, dessen Adresse nicht mehr geheim ist. Geschützt werden soll es durch ein Sicherheitskonzept mit Eingangsschleuse und 24-Stunden-Erreichbarkeit für Beratung. Zudem sollen dort Plätze für die nächtliche Notfallaufnahme geschaffen werden und es soll eine niedrigschwellige Beratung möglich sein. Die momentan geschätzten Kosten für die Realisierung des neuen Hauses liegen bei 17 Millionen Euro. Wann der Bau realisiert wird, steht noch nicht fest. Die Mehrheit des Gemeinderats befürwortet das Vorhaben.