Diesen Samstag hätte die Essensausgabe an der Bahnhofsmission in Stuttgart eigentlich beendet werden sollen. Ein Spendenaufruf von Gudrun Nopper macht es möglich, dass die Aktion verlängert wird.

Stuttgart - Schon kurz vor 13 Uhr bildet sich vor der Bahnhofsmission am Stuttgarter Hauptbahnhof eine Schlange. Rund 20 Menschen warten, bis die tägliche Essensausgabe losgeht. „Heute gibt es Schnitzel mit Kartoffelsalat und zum Nachtisch einen Apfelkuchen. Wir haben immer ein sehr abwechslungsreiches Angebot“, so Antje Weber, Leiterin der Bahnhofsmission Stuttgart.

 

„Es schmeckt hier immer sehr lecker“, bestätigt ein Mann aus Esslingen, der um kurz nach 13 Uhr dankbar ein Essen von den Mitarbeitern entgegennimmt, um es später in seiner Wohnung aufzuwärmen, wie er erzählt.

Seit dem 17. Januar gibt die Bahnhofsmission, als eine der Ausgabestellen der Vesperkirche, täglich von 13 bis 15 Uhr rund 60 Portionen Mittagessen aus. Doch diese Menge reicht nicht immer: „Ich glaube heute werden wir schon früher nichts mehr haben“, prognostiziert Schwester Birgit von der Bahnhofsmission mit Blick auf die wenigen Tüten, die um kurz vor 14 Uhr noch im Aufenthaltsraum der Bahnhofsmission stehen.

Spenden waren für Weihnachten gedacht

Trotz der großen Nachfrage hätte die Essensausgabe an der Bahnhofsmission diesen Samstag mit dem Abschluss der Vesperkirche eigentlich enden sollen. Einem Spendenaufruf von Gudrun Nopper ist es zu verdanken, dass das Angebot weiter bestehen bleibt. Die Ehefrau des Stuttgarter Oberbürgermeisters Frank Nopper teilte am Nachmittag von Heiligabend im letzten Jahr ein kostenloses Mittagessen an Bedürftige aus. Zur Finanzierung rief sie eine Spendenaktion ins Leben.

„Die Spenden waren eigentlich für das Essen an Weihnachten gedacht, aber es kam so viel zusammen, dass wir nun auch darüber hinaus Essen verteilen können“, erklärt Antje Weber glücklich. Von diesem Sonntag an werden deshalb an Wochenenden und Feiertagen weiterhin Tüten mit Mittagessen für Bedürftige ausgegeben.

Bis wann dieses Angebot bestehen bleibt, ist zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht klar: „Das kommt auch drauf an, wie viel Essen wir an den Tagen verteilen. Aber ich rechne schon damit, dass wir auf jeden Fall bis zum Sommer weitermachen werden“, so Antje Weber. Diese Nachricht geben die Mitarbeiter der Bahnhofsmission am Samstag natürlich auch an die Bedürftigen weiter. Und ernten dafür zahlreiche strahlende Gesichter.