Der Bezirksbeirat Feuerbach votierte in der vergangenen Sitzung einstimmig gegen den Bäderentwicklungsplan. Das Gremium fordert stattdessen ein Modell, bei dem Vereine, Schulen und Privatleute parallel das Bad nutzen können.

Feuerbach - Der Geschäftsführer der Stuttgarter Bäderbetriebe, Alexander Albrand, hatte am 30. November des vergangenen Jahres im Bäderausschuss den Bäderentwicklungsplan 2030 vorgestellt. Vor einigen Wochen präsentierte der Bäderchef dann das Konzept im Cannstatter Kursaal allen Stuttgarter Bezirksbeiräten. Vorgeschlagen wird in dem Programm unter anderem die Badezeiten für die Öffentlichkeit in den acht Stuttgarter Hallenbädern zu reduzieren und die Zeit den Schulen und Vereinen zuzurechnen. In einigen Stadtbezirken und Gremien gab es heftige Proteste gegen die geplanten zeitlichen Einschränkungen des öffentlichen Badebetriebes.

 

Das Feuerbacher Gremium votierte in der vergangenen Sitzung einstimmig gegen den Bäderentwicklungsplan und die städtische Beschlussvorlage. Ursprünglich habe der Bäderausschuss am 29. März über das Konzept befinden sollen: „Doch der Termin ist nicht haltbar“, sagte Bezirksvorsteherin Andrea Klöber in der vergangenen Sitzung. „Aufgrund vieler Proteste“ sei nun der 5. Juli als neuer Termin für die Entscheidung über das Konzept im Bäderausschuss des Gemeinderates angesetzt worden, berichtete Klöber.

Bäderentwicklungsplan soll neu überarbeitet werden

Der Bezirksbeirat Feuerbach hatte bereits in der letzten Sitzung des vergangenen Jahres gefordert, den öffentlichen Badebetrieb im Hallenbad Feuerbach nach dem Abschluss der Schwimmhallen-Sanierung auszudehnen. Damals einigte sich das Gremium auf folgenden Wortlaut: „Der Bezirksbeirat beantragt, dass das Hallenbad Feuerbach auch für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird, und zwar an den Wochenenden samstags und sonntags sowie wochentags an zwei Werktagen, daneben soll es Öffnungszeiten ab 6.30 Uhr geben.“

Ausgehend von diesem Beschluss forderten diesmal die Sprecher verschiedener Fraktionen, dass der Bäderentwicklungsplan zurückgestellt und neu überarbeitet werden müsse. Die Freien Wählern brachten eine Anfrage ein, die als Fragenkatalog an Bäderchef Albrand gerichtet war. Sie wollen unter anderem wissen, warum die Bäder in Feuerbach sommers wie winters „nicht schon morgens um 6 Uhr geöffnet“ würden und warum das jetzige Konzept „ältere Menschen als passionierte Schwimmer“ aus dem Blick verloren habe. Die Freie-Wähler-Anfrage fand im Gremium bei einer Enthaltung Zustimmung.

Verschiedene Anträge

Einmütig stellte sich das Gremium auch hinter die Forderungen der Sozialdemokraten in Feuerbach. Die SPD brachte einen Antrag als Tischvorlage ein: Darin fordern sie, den Bäderentwicklungsplan zurückzustellen und das Konzept so zu überarbeiten, dass die „weitreichenden Schließungen der Stuttgarter Hallenbäder in den Sommermonaten, Sonntagen und an den Abenden der Werktage“ vermieden werden können. Weiterhin sollen die Bäderbetriebe „ein Konzept zur Bekämpfung des Fachkräftemangels“ und ein „intelligentes Konzept“ erarbeiten, das „die parallele Nutzung der Hallenbäder durch Schulen und Vereine sowie individuelle Badegäste ermöglicht“.

Martin Härer (SPD) sagte, dass solche Parallelnutzungen in einer benachbarten Kommune bereits angewendet würden. Zudem forderte er, dass die Bäderbetriebe dem Bezirksbeirat ihren Belegungsplan vorlegen sollen, um so einen Überblick zu bekommen, welche Schulen und Vereine das Hallenbad Feuerbach zu welchen Zeiten nutzen. Der Bezirksbeirat stimmte über jeden Einzelpunkt ab und stimmte allen vier Ziffern einstimmig zu.

Dirk Teichmann (CDU) forderte, eine Umfrage bei den Einwohnern zu machen, um deren Wünsche zu erfahren: „Wir sollten mal die Bürger fragen, wer wann schwimmen gehen möchte“, sagte er. Auch sein Antrag fand bei sieben Jastimmen und sechs Enthaltungen eine Mehrheit.