Inspiriert von den Eindrücken aus Antwerpen, Amsterdam und Bonn zeigen vor allem Schülerinnen des Berufskollegs für Mode und Design ihre eigenen Kreationen im Rahmen einer Modenschau in der Feuerbacher Festhalle.

Stuttgart-Feuerbach - Karl Lagerfeld, Vivienne Westwood oder Sarah Burton: Das sind nur drei der berühmtesten und erfolgreichsten Modedesigner, die den vielen meist weiblichen Schülern des Berufskollegs für Mode und Design an der Kerschensteinerschule als Vorbild dienen. Rund 800 Absolventen haben in den vergangenen 20 Jahren diesen dreijährigen Ausbildungszweig an der Feuerbacher Berufsschule erfolgreich absolviert.

 

Ein Höhepunkt in dieser Zeit war für jeden Schüler sicherlich die traditionelle Modenschau, die jeder Abschlussjahrgang organisiert. Die 18. Auflage dieser Veranstaltung findet am Freitag, 29. April, wie gewohnt in der Feuerbacher Festhalle, Kärntner Straße 48, statt. Dreimal an diesem Tag (16, 18.30 und 21 Uhr) präsentieren die annähernd 150 Schüler aus dem Berufskolleg Mode und Design, der Meisterschule für das Maßschneiderhandwerk und der Berufsschule für Modeberufe ihre selbst entworfenen und selbst gefertigten Modelle.

Am Dienstag dieser Woche mussten die Werke fertig sein. Jede der 33 Schülerinnen der Abschlussklasse hat zwei Modelle abgegeben – ein genähtes und ein experimentelles. „Aber anziehen muss man alle können“, sagt Lehrerin Carmen Döring. Dass dies bisweilen einige Zeit in Anspruch nehmen kann, weiß auch Lea Kühnreich. An ihrem Modell zum Thema „Belle Epoque“ hat sie rund 180 Stunden gearbeitet. „Das geht schon in die Richtung Haute Couture“, sagt Döring. Viel Tüll und Spitze sind zu sehen. „Selbst in eine große Tasche passt das Kleid nicht mehr. Ich habe noch keine Ahnung, wo ich es nach der Modenschau genau hinbringe“, betont Lea Kühnreich. Ihr zweites Modell ist einfacher unterzubringen. Es ist aus Lack und figurbetont. Das liegt am Thema: „Op de Wallen“ – frei nach dem Rotlichtbezirk in Amsterdam. „Die Outfits aus eng sitzendem Lack und käfigartigen Stabgerüsten symbolisieren, wie gefangen die Trägerinnen in ihrer Rolle sind“, heißt es im Programmheft.

Von Karl Lagerfeld inspiriert

Insgesamt haben sich die Schüler rund 15 verschiedenen Themen angenommen, die unter dem Titel „3x X“ entstanden sind. „Der Titel ist so eigenwillig wie die Mode und ihre Designer“, sagt Carmen Döring und schmunzelt. Jeweils ein X steht für eine Stadt: Antwerpen, Amsterdam und Bonn. Im zweiten Jahr ihrer Ausbildung waren die Schüler des aktuellen Abschlussjahrgangs in diesen Städten auf Studienfahrt. „Sie haben viele Eindrücke gewonnen, beispielsweise von den Phänomenen des multikulturellen Alltags in Antwerpen, vom Blumenmarkt in Amsterdam, vom Lifestyle und der Street Art, von der großartigen Architektur der Großstädte“, sagt Döring. „Zudem haben grandiose Ausstellungen von namhaften Designern hochinteressante Einblicke in das Schaffenswerk der großen Meister gewährt.“ Im Modemuseum in Antwerpen habe man die aufwendig inszenierte Ausstellung „Dries Van Noten: Inspirations“ gesehen. Und in der Kunsthalle in Bonn habe Karl Lagerfeld seine Modelle gezeigt.

Wie die Schüler diese Eindrücke in ihre Modelle haben einfließen lassen, davon ist Rektorin Martina Schiller begeistert: „Es ist eine kühne Mischung aus Realität und Anspruch – einfach genial.“