Brot und Wein erwarten die Mitfeiernden und Passanten auf der Königstraße in der Innenstadt.
Stuttgart - Fronleichnam beschert den Arbeitnehmern am kommenden Donnerstag mal wieder einen freien Tag. Bei vielen Menschen ist längst in Vergessenheit geraten, was die katholische Kirche an diesem zweiten Donnerstag nach Pfingsten eigentlich feiert. Wir haben nachgehakt.
Getreu der Wortbedeutung „Leib des Herrn“ wird das Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern gefeiert. Die zentrale Szene des Festes ist daher die Eucharistie, also die Wandlung von Brot und Wein in den Leib und das Blut Christi. Der Leib Jesu wird in der Hostie symbolisiert und während einer Prozession durch die Straßen getragen. Diese Prozessionen finden auch in vielen anderen katholischen Gemeinden in Stuttgart statt.
Bunten Fahnen und Glockenklänge
Direkt in der Innenstadt, genauer auf der Freitreppe im Rosengarten am Neuen Schloss, feiern die Gemeinden St. Eberhard, St. Georg und St. Konrad gemeinsam Fronleichnam. Die Feierlichkeiten beginnen um 10 Uhr mit der Eucharistiefeier, geleitet von Pfarrer Anton Seeberger. Die anschließende Prozession führt durch den Oberen Schlossgarten und die Theaterpassage hin zur Domkirche St. Eberhard in der Königstraße. Dabei geht es farbenfroh und musikalisch zu. Während das Auge über die Reihen von Menschen mit bunten Fahnen staunen kann, die durch die Straßen ziehen, gibt es für die Ohren Glockenklänge und Lieder. Die musikalische Gestaltung übernimmt an diesem Feiertag der Domkapellmeister Christian Weiherer zusammen mit der Schola und Kantoren aus St. Eberhard und St. Konrad.
Die Cannstatter Kirchengemeinden Liebfrauen und St. Peter veranstalten den Auftakt zur Fronleichnamsprozession auf dem Schulhof der Martin-Luther-Schule in der gleichnamigen Straße. Um 10 Uhr beginnt der Gottesdienst. Musik und Farbe sollen auch hier nicht zu kurz kommen. Der Kirchenchor Liebfrauen und der Cannstatter Bläserkreis sorgen für den feierlich-musikalischen Rahmen, und die Kinder dürfen Blumen streuen. Die anschließende Prozession führt zum Quartiersplatz des Seelberg-Areals und zurück zur Liebfrauenkirche. Dort gibt es zum Abschluss im Gemeindesaal ein Mittagessen.