Der VfB Stuttgart trifft am Sonntag (17.30 Uhr) auf den SV Werder Bremen. Dann soll der VfB-Nationalspieler Antonio Rüdiger zum ersten Mal im Kader stehen.

Stuttgart - In Antonio Rüdiger kehrt nach vier Monaten Verletzungspause ein Hoffnungsträger beim VfB Stuttgart zurück. Ob der Nationalspieler gegen Werder Bremen gleich wieder in die Startelf oder nur in den Kader rückt, ließ Huub Stevens offen. „Wir haben noch zwei Tage Zeit“, sagte der Trainer des Tabellenletzten der Fußball-Bundesliga am Freitag vor dem nächsten Schlüsselspiel. „Er ist motiviert und macht einen fitten Eindruck.“ Aber es sei etwas anderes, ob Rüdiger schon im Spielrhythmus sei.

 

Der 22 Jahre alte Innenverteidiger hatte sich am 6. Dezember bei der 0:4-Heimpleite gegen Schalke 04 eine Meniskusverletzung im rechten Knie zugezogen und musste operiert werden. Am vergangenen Wochenende spielte er für das Drittligateam des VfB 77 Minuten lang, obwohl ursprünglich nur ein Test über eine Stunde geplant war. Rüdiger brenne darauf, der Mannschaft zu helfen, sagte Stevens: „Es kann sein, dass man ihn manchmal ein bisschen bremsen muss.“

Noch keine Option ist dagegen Daniel Didavi. Der Spielmacher absolviert weiterhin sein Aufbauprogramm und könnte vielleicht rechtzeitig für den Schlussspurt im Kampf um den Klassenverbleib einsatzbereit sein.

Aber auch so geht der VfB zuversichtlich in die richtungweisende Partie am Sonntag (17.30 Uhr/Sky). „Viele Sachen machen Mut“, meinte Stevens. Schließlich glückte zuletzt gegen Frankfurt (3:1) der erste Heimsieg nach quälend langen sechs Monaten. Und aus den beiden letzten Partien zu Hause holte das mit Abstand heimschwächste Erstligateam immerhin vier Punkte.

„Es gab eine Aufwärtstendenz in den letzten Heimspielen“, konstatierte Sportdirektor Robin Dutt zufrieden. „Es ist alles andere als Resignation zu spüren.“ Stevens sagte: „Ich hoffe, dass der Knoten geplatzt ist.“ Angst sei ein „schlechter Ratgeber“. Aber Stuttgart sei auch nicht in der Position, „überheblich“ zu sein, meinte der Trainer-Routinier.

Für Dutt wird es auch persönlich eine ganz besondere Partie. „Es wäre unglaubwürdig zu sagen, Bremen war nur eine Station“, räumte er ein. Schließlich musste Dutt im Oktober seinen Stuhl als Trainer des damaligen Tabellenletzten Werder räumen. Ohne Groll versicherte der VfB-Manager nun: „Es war eine schöne Zeit.“

Noch schöner wäre ein Sieg für Dutt und den gesamten VfB. Es muss ja nicht ein Schützenfest wie in der Saison 2010/11 sein, als die Schwaben Bremen mit 6:0 abfertigten. Aber mit einem Dreier könnte der VfB im Optimalfall erstmals seit Monaten das Tabellenende verlassen und auf den Relegationsrang vorrücken. „Ziel ist der Klassenerhalt. Egal wie. Ob drei Spieltage vor Schluss oder nach dem letzten Spiel“, betonte Dutt.

Stevens weiß, dass ein Sieg gegen den Tabellenneunten schwer wird. Auch wenn Werder nur eines seiner letzten sieben Pflichtspiele gewonnen hat, ist das Team unter Trainer Viktor Skripnik stabil geworden und hat mit bislang 35 Punkten wohl nichts mehr mit dem Abstieg zu tun. „Wir wissen, dass Bremen Qualitäten hat“, sagte der Niederländer. Aber auch seine Mannschaft habe „Schritte nach vorne“ gemacht. Wichtig sei es, die Fehlerquote „nach unten zu drücken“ - und zwar in Abwehr und Angriff gleichermaßen. Das gelang zuletzt beim 1:3 in Wolfsburg weniger.