Der Platz vor dem Rathaus in Hedelfingen hat zu wenig Aufenthaltsqualität. Das soll sich ändern, derzeit erarbeitet das Garten-, Friedhofs- und Forstamt ein Konzept zur Neugestaltung des Ortskerns.

Hedelfingen - Er ist ein zentraler Platz im Ortskern: Die Sitzbänke vor der Hedelfinger Filiale der Volksbank am Württemberg, die zurzeit herrlich blühenden Pflanzen und der Blick aufs Hedelfinger Rathaus und auf das Alte Haus laden zum Verweilen ein. Bis vor wenigen Jahren schaffte ein attraktiver Springbrunnen noch Kühlung an heißen Sommertagen. Der Platz vor der Bankfiliale bildet mit dem denkmalgeschützten Rathaus ein Ensemble – eine attraktive Ortsmitte. Doch die Anlage ist in die Jahre gekommen.

 

Die größte Herausforderung: Der Brunnen ist defekt. In ihm sammelten sich oft Blätter und Abfall. „Der Platz ist ein beliebter Treffpunkt für Jugendliche und Heranwachsende. Sie lümmelten auf den Bänken und warfen ihren Müll in den Brunnen“, erzählt ein Nachbar. Für das Garten-, Friedhofs- und Forstamt war es ein großer Aufwand, den nassen Abfall regelmäßig einzusammeln, die verstopften Abflüsse wieder in Gang zu setzen und den Brunnen dann zu reinigen. Die Stadtverwaltung hat deswegen den Brunnen mit einer großen Platte abgedeckt. „Ein Provisorium. Es gibt aber Pläne, die Anlage neu zu gestalten“, sagt Bezirksvorsteher Kai Freier.

Brunnen stillgelegt

Mit dem Tiefbauamt und dem Garten-, Friedhofs- und Forstamt gab es bereits vor Ort Besprechungen. Sicher scheint, dass der Brunnen nicht mehr in Betrieb genommen wird. „Er müsste aufwendig saniert werden. Zudem besteht die Schwierigkeit, dass die Brunnenstube nicht unter dem Platz und damit auf städtischen Grundstück, sondern im Keller des benachbarten Bankgebäudes liegt“, sagt Alma Osmanagic vom Tiefbauamt. Der Zugang und die Reparaturarbeiten wären erschwert. „Deswegen haben wir uns entschlossen, den Brunnen stillzulegen“, bestätigt auch Volker Schirner, der Leiter des Garten-, Friedhofs- und Forstamts (GFF). Im Zuge des Rückbaus des Brunnens in der Amstetter Straße werde gerade ein Umgestaltungskonzept für den gesamten Bereich erarbeitet. Denn auch der Pflasterbelag müsse ausgebessert werden. Er weise an einigen Stellen Schäden und Stolperfallen auf. Einige Steine sind im Laufe der Jahre herausgebrochen oder gesplittert. Es stelle sich die Frage, ob der Pflasterbelag erhalten bleiben soll oder gegen einen pflegeleichten Betonuntergrund ersetzt werden kann.

Konzept wird Bezirksbeiräten vorgestellt

Grobe Ideen seien bei einem Vorort-Termin bereits abgesprochen und skizziert worden. Es gäbe aber noch einige offene Fragen. Freier und Osmanagic können sich beispielsweise vorstellen, dass die Abdeckplatte entfernt, der ursprüngliche Brunnentrog mit Erde gefüllt und dann bepflanzt wird. Noch sei auch nicht entschieden, ob die Hochbeete in der bestehenden Form bestehen bleiben können. Vermutlich werde aber auf die Sitzbänke nicht verzichtet werden – auch wenn sie nicht nur ältere Hedelfinger zum Verschnaufen, sondern in den Abendstunden auch Jugendliche zum Treffen und Festen einladen. „Die Ausarbeitung des Konzepts liegt in den Händen des Garten-, Friedhofs- und Forstamt“, sagt Osmanagic. Vermutlich werde ein externer Landschaftsgestalter beauftragt werden. Die Stadtverwaltung werde die Pläne dann sicherlich den Bezirksbeiräten vorstellen und deren Anregungen entgegennehmen.