Knapp einen Monat nach der Räumung zweier besetzter Wohnungen an der Wilhelm-Raabe-Straße in Stuttgart-Heslach hat es eine neue Entwicklung für die regulären Mieter in dem Haus gegeben. Es bahnt sich ein Mietrechtsstreit an.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Die Mieter eines Hauses an der Wilhelm-Raabe-Straße in Stuttgart-Heslach hatten im Frühjahr keinen Hehl daraus gemacht, dass sie die Besetzung zweier Wohnungen in ihrem Haus gut fanden. Das nimmt ihnen ihr Vermieter offenbar übel. Denn der Anwalt der Familie in London, die das Wohnhaus besitzt, hat der dreiköpfigen Familie ein Kündigungsschreiben geschickt. Das teilt das Aktionsbündnis Recht auf Wohnen mit. Der Vermieter hat klare Ansagen gemacht: Die Familie soll bereits Anfang Juli ausgezogen sein und die Wohnung übergeben. Die Begründung: Die Mieter hätten die Besetzer ins Haus gelassen und so die Aktion unterstützt. Außerdem hätten sie im Namen der Besetzer die Forderungen an die Vermieter gestellt, diesen einen Mietvertrag anzubieten. Außerdem wird der Vorwurf erhoben, eine Kaution sei nicht bezahlt worden.

 

Die Mieter haben einen Anwalt eingeschaltet

Die Mieter, die ihre Namen nicht in der Zeitung lesen wollen, wollen gegen die Kündigung vorgehen. Sie hätten bereits einen Anwalt eingeschaltet, teilt das Aktionsbündnis mit. Sie treten den Vorwürfen klar entgegen. So sei etwa die Haustür defekt und schließe nicht richtig. Daher habe niemand den Besetzern Zugang zum Haus verschafft. Auch sei der Vorwurf, die Kaution nicht hinterlegt zu haben, nicht richtig. Die Mieter hätten den Vorbesitzer gebeten, diese an die neuen Eigentümer weiterzugeben.

Im Video: Was haben die Hausbesetzer bei ihrer Aktion gefordert? StuggiTV hat während der Besetzung im Mai 2018 mit den Menschen gesprochen.