Im kommenden Jahr feiert die Jugendeinrichtung Wilde 13 in Heumaden Geburtstag. Das soll mit einem großen Sommerfest auf dem Dorfplatz gefeiert werden. Auch im Riedenberger Schülercafé Alberta bereitet man sich aufs Jubeljahr vor. Geplant ist eine große Fotoausstellung.

Heumaden - Das Jahr 2018 wird ein wildes Jahr für die Wilde 13. Der offene Kinder- und Jugendtreff in der Trägerschaft der katholischen Kirchengemeinde Sankt Thomas Morus in Heumaden feiert Geburtstag. Stolze zehn Jahre alt wird die kleine Schwester des Schülercafés Alberta in Riedenberg. Gefeiert werden soll dieses Jubiläum gebührend und im Herzen des Stadtteils. Dem Leiter Jens Kraske und seinen Kolleginnen Senta Streitmatter und Katharina Ritz schwebt ein Sommerfest auf dem Dorfplatz vor – mit Spielen, Hüpfburg und allem, was Mädchen und Jungen Spaß macht. „Wir haben einen guten Kontakt zur SWSG. Sie hat signalisiert, dass sie sich ein Nachbarschaftsfest vorstellen könnte“, sagt Kraske.

 

Potenzielle Gratulanten gibt es massig. Nimmt man die Schüler-AGs der Grundschulen in Riedenberg und Heumaden dazu, die das dreiköpfige Sozialpädagogen-Team betreut, kommen pro Wochen in beiden Einrichtungen um die 200 Kinder und Jugendliche zusammen. Sie basteln, spielen, kochen, treiben Sport, unternehmen Ausflüge oder fahren mit der selbst gebauten Spielmobil-Rikscha – unter anderem auch in Form einer verlässlichen Ferienbetreuung. Die meisten Kinder sind Stammgäste, ein Großteil hat einen Migrationshintergrund.

Teilweise kommt schon die zweite Generation

Das Schülercafé Alberta in Riedenberg ist schon lang aus den Kinderschuhen heraus. Bereits 1995 gingen im Haus an der Schemppstraße Teenager ein und aus. Träger ist die katholische Kirchengemeinde Sankt Michael aus Sillenbuch, und ehemals war Alberta mit Unterstützung einer 50-Prozent-Kraft als Treff für die Jugendlichen aus der Kirchengemeinde konzipiert gewesen, erklärt Jens Kraske. „Seit 1998, also seit 20 Jahren, ist es täglich geöffnet und hat die klare Ausrichtung als offener Treff für alle Kinder und Jugendlichen aus dem Bezirk, unabhängig von Herkunft und Religion“, sagt er. Also steht den Mitarbeitern neben dem zehnten Geburtstag der Wilden 13 indirekt noch ein zweites Jubiläum ins Haus. Jens Kraske, der selbst schon 20 Jahre an Bord ist, freut sich, dass die Arbeit mit Kindern schon so lang und fruchtbar läuft. „In einigen Fällen kommt schon die zweite Generation, das ist schön zu sehen“, sagt er lächelnd. Und noch etwas ist geplant im Jubeljahr: eine Ausstellung von Bildern, die das Projekt „Durchblick“ dokumentieren. Im Oktober 2016 bereits hat sich das Alberta-Wilde-13-Pädagogentrio gemeinsam mit der Mobilen Jugendarbeit aus dem Bezirk und dem Stuttgarter Fotografen Alex Wunsch um den Förderpreis der Renate-Lingk-Stiftung zum Thema „Ich bin wertvoll“ beworben – und den dritten Platz geholt. Seit Anfang 2017 arbeiten sie intensiv mit einer kleinen Gruppe von Kindern aus dem gesamten Bezirk, die etwas zurückhaltender sind und normalerweise weniger im Mittelpunkt stehen.

Es geht um das Ausloten von Hemmnissen, um tolle Erfahrungen und einen Gewinn an Selbstvertrauen – und das schaffen die Elf- bis 13-Jährigen beim gemeinsamen Klettern und Abseilen, bei der Arbeit mit Islandpferden oder beim Stand-up-Paddling auf dem Neckar.

„Ein Junge hatte große Höhenangst beim Klettern, da flossen auch ein paar Tränen, aber er hat es durchgezogen und war danach stolz wie Oskar“, erzählt Jens Kraske. Ein besonderes Erlebnis war für die Kinder auch eine exklusive Tour über die Stuttgart-21-Baustelle.

Noch bis Mitte Mai sind weitere Projekte vorgesehen. Jens Kraskes Ziel ist, danach die Bilder im Bezirk öffentlich zu zeigen. Dazu sucht er noch einen Ausstellungsort. „Wir wollen rausgehen“, gibt er 49-Jährige als Motto aus.