Die Stadt Stuttgart erarbeitet ein Besucherkonzept und eine spezielle Beschilderung am Max-Eyth-See. So ist Grillen nur an einem Platz offiziell erlaubt.

Hofen - Seit vielen vielen Jahren wird über ein so genanntes „Besucherlenkungskonzept“ am Max-Eyth-See gesprochen, welches den Spaziergängern, Erholungssuchenden und Grillfreunden Regeln an die Hand gibt, wo sie sich rund um den Max-Eyth-See problemlos aufhalten können. Auch im Bezirksbeirat Mühlhausen wurde über all die Jahre immer wieder darüber diskutiert und auch nachgehakt, wann das Konzept endlich steht. In den letzten Jahren ist es dann ruhiger geworden. Nun kommt wieder Fahrt in die Pläne. Dabei geht es darum, dass vor allem in den Sommermonaten die Besuchermassen am Max-Eyth-See möglichst so gelenkt werden, dass sie nicht in Konflikte kommen etwa mit den Bereichen, in denen die Vogelschutzzonen sind und anderen Naturschutzbereichen.

 

Inhalte der Schilder noch offen

Jetzt berichtet Annette Hasselwander, Sprecherin des Garten-, Friedhofs- und Forstamts, dass das Besucherlenkungskonzept noch nicht abgeschlossen sei. In der ersten Maiwoche werde man zusammen mit dem Ordnungsamt und dem Bezirksamt über die Inhalte der Beschilderung und die Möglichkeit der Kontrolle durch den Vollzugsdienst abstimmen.

Ziel des Besucherlenkungskonzeptes ist es laut Stadt, den Besuchern die bestehenden Regelungen nahe zu bringen wie dem Ufersaum mehr Schutz zu gewährleisten, das Grillen einzig auf der Wiese bei der Haltestelle Wagrainäcker auch offiziell zu erlauben und auf den restlichen Flächen konsequent zu verbieten. Auch soll der Umgang mit Grillkohle den Besuchern erklärt werden, um zu vermeiden, dass die Mülleimer abbrennen. In den vergangenen Jahren hatte es immer wieder Beschwerden über große Müllansammlungen gegeben und über wildes Grillen an den unterschiedlichsten Plätzen am See.

Fehlende Kontrollmöglichkeiten

Laut Hasselwander kann noch nicht genau gesagt werden, wann das Besucherlenkungskonzept fertig ist und vorgestellt wird, etwa auch im Bezirksbeirat. Ein Problem stellen auch fehlende Kontrollmöglichkeiten dar. Sobald die Inhalte der Beschilderung feststehen, beginne die Produktionsphase der Schilder. Die Vergabe für die Schilderpfosten laufe derzeit, so Hasselwander.

Unabhängig vom Besucherlenkungskonzept seien gemeinsam mit dem städtischen Eigenbetrieb AWS zwei neue Standorte für Unterflurmüllcontainer festgelegt worden. Sie werden laut AWS am Wiesenweg in der Nähe der Haltestelle Wagrainäcker unweit des Grillplatzes installiert und am Weg bei der neuen Renaturierungszone. Der Einbau erfolge in dieser Woche. Außerdem seien entlang der Uferwege in der vergangenen Woche acht weitere Mülleimer aufgestellt worden.

Wasserpumpe wieder im Einsatz

Zuletzt hatte der niedrige Wasserspiegel am Max-Eyth-See für Schlagzeilen gesorgt, der den Fischen weniger Laichplätze zur Verfügung stellt, insbesondere auch in der Renaturierungszone. Auch der Bootsverleih konnte bislang nicht in die Saison starten wegen des niedrigen Wasserpegels. Dieser wird auch auf die mangelnden Niederschläge und den Klimawandel zurückgeführt. Wie Hans-Jörg Groscurth, Pressesprecher der EnBW, mitteilt, ist seit Dienstag, 16. April, die Pumpe der EnBW wieder im Max-Eyth-See aktiv und pumpt Wasser hinein. Es werde, so Groscurth, jetzt erst einmal rund um die Uhr pumpen, und zwar mit 40 Litern pro Sekunde. „Parallel beobachten wir dabei den Grundwasserstand, damit wir, wenn nötig, reagieren können“, so Groscurth.

Horst Bauer vom Bootsverleih rechnet damit, dass er vielleicht bis zum nächsten Wochenende noch warten muss, bis er wieder Boote vermieten kann. Interessierte informieren sich über die Homepage www.miet-mir-ein-boot.de. Da gibt es aktuelle Informationen. Er freute sich, dass die Pumpe wieder läuft und für einen höheren Wasserspiegel sorgt.

Neue Gasdruckregelanlage

Indes gibt es gegenüber der Toilettenanlage am Max-Eyth-See an der Haltestelle Wagrainäcker noch Arbeiten der EnBW. Diese hätten sich vor dem Hintergrund der Baukonjunktur verzögert, wie EnBW-Sprecher Groscurth erklärt. Sie sollen Ende Mai fertig werden. Die Netze BW erneuert hier für 700 000 Euro die Gasdruckregelanlage von  1967. Die Anforderungen steigen: Während  die  bestehende Anlage 10  000 Kubikmeter Gas pro  Stunde  befördern  konnte,  soll  die neue Anlage laut EnBW ein Fünftel mehr schaffen und damit auch den prognostizierten Verbrauch in 20 Jahren abdecken.