Bleibt zuletzt: der Raum. Für neue Konzertformate, kreative Erweiterungen und Technologien des 21. Jahrhunderts seien die Konzertsäle des 19. Jahrhunderts nicht ausgelegt, sagte Christian Lorenz, künstlerischer Geschäftsführer der Beethoven Jubiläums Gesellschaft. Für das Projekt eines – lange schon überfälligen – neues Konzerthauses in Stuttgart nannte Felix Fischer, Orchestermanager des SWR-Symphonieorchesters, als wichtigste Kriterien eine hervorragende Akustik und technische Ausstattung, einen zentralen Standort, außergewöhnliche Architektur – und einen „täglichen Zusatznutzen für eine heterogene Gesellschaft im Wandel“. Gebaut werden müsse ein Wahrzeichen der Stadt, das aufgrund seiner Attraktivität Nachfrage schaffe und ein Symbol des Hochwertigen sei.

 

Es ist ein langer, voller Tag im Planetarium gewesen: ein Tag voller Ideen, voller Utopien, auch voller Gegensätze. Die Idee des Kulturamts unter seiner umtriebigen Leiterin Birgit Schneider-Bönninger, den von Zukunftsforschern bisher kaum berücksichtigten Bereich der Kultur auf seine Zukunftsfähigkeit zu untersuchen, hat sich dabei selbst als ungemein zukunftsträchtig erwiesen. Das Feld ist ungemein weit, und es gibt viel zu tun. Um auf Steven Walter zurückzukommen, könnte man positiv formulieren: Ja, es gibt eine Zukunft der klassischen Musik; sie geht Hand in Hand mit ihrer medialen Vernetzung, begibt sich in den Dialog mit anderen Künsten, begegnet dem Publikum auf Augenhöhe und speist sich als eine Art „Wikimusic“ aus den Ideen und dem Wissen einer Gemeinschaft. Aber ja doch, sagt Walter, Zukunft ist vorhersehbar. Ganz einfach: „indem man sie gestaltet“.