Die endgültige Entscheidung, ob es in Stuttgart einen Weihnachtsmarkt geben wird, soll Anfang November fallen. Glühwein und Schokobanane wird es nur geben, wenn die Corona-Infektionszahlen wieder deutlich sinken.
Stuttgart - Seit 14. Oktober 2020 ist das gesellige Leben in Stuttgart erneut eingeschränkt. Wegen steigender Infektionszahlen hat die Stadt neue Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie erlassen – und fällte am Mittwoch eine weitere Entscheidung: Wegen anhaltend hoher Infektionszahlen hat OB Fritz Kuhn bis auf weiteres den Stuttgarter Weihnachtsmarkt abgesagt. OB Kuhn erklärte am Mittwoch: „Einen Weihnachtsmarkt, wie wir ihn kennen und lieben, kann es in diesem Jahr nicht geben. Und mit der aktuellen, dramatischen Zunahme an Corona-Neuinfektionen kann es auch keinen abgespeckten Weihnachtsmarkt in Stuttgart geben.“
Entscheidend sind rückläufige Infektionszahlen
Eine andere Entscheidung könnte fallen, wenn die Zahl der Neuinfektionen bis Anfang November deutlich zurückgegangen und die 7-Tage-Inzidenz unter die 50er-Marke gefallen sei. „Im Lichte dessen werden wir dann Anfang November darüber beschließen. Entscheidend sind die nächsten zwei, drei Wochen“, so Fritz Kuhn. Der Veranstalter des Weihnachtsmarkts, in.Stuttgart, hatte Anfang November als letztmöglichen Termin, genannt, um einen Weihnachtsmarkt noch vorbereiten und veranstalten zu können. Unter welchen Auflagen und Einschränkungen er überhaupt stattfinden könne, werde dann kurzfristig entschieden.
Die Zahl der Neuinfektionen ist von Montag auf Dienstag erneut um 83 auf 3507 Fälle gestiegen, allerdings deutlich schwächer als von Sonntag auf Montag (+ 104). Die Zahl der Neuinfektionen der letzten sieben Tage liegt bei 443 Personen (Montag: 445), die Sieben-Tage-Inzidenz ist nach Angaben des Landesgesundheitsamts vom Dienstag in Stuttgart leicht auf 69,7 Fälle gesunken (am Montag wurden 70 Fälle angegeben).
Besuchsverbot im Pflegeheim
Der jüngste größere Infektionsherd lag am vergangenen Wochenende in einem Alten- und Pflegeheim in Stuttgart. Alle Bewohner und Mitarbeiter sind laut Stadt inzwischen getestet, 49 Corona-Fälle wurden bestätigt, 18 davon bei Mitarbeitern. Vier der infizierten 31 Bewohner werden stationär behandelt. Namen, Größe und Standort des Heims will die Stadt nicht nennen. „Die Heimbetreiber haben keine Fehler gemacht“, teilt die Stadt mit. Vielmehr seien dort seit Beginn der Pandemie alle Richtlinien des Robert-Koch-Instituts umgesetzt worden. Seit Bekanntwerden der Infektionen würden alle Schutz- und Hygienemaßnahmen mit dem Gesundheitsamt abgestimmt. Wie das Virus ins Haus geschleust worden sei, könne nicht nachvollzogen werden. Zum Schutz der Bewohner sei nun ein vorübergehendes Besuchsverbot erlassen worden.