Einst war sie ein prächtiger Stadtbaum, mittlerweile ist sie nicht mehr als ein Gerippe. Die Blutbuche vor dem Stadtpalais Stuttgart stirbt ab. So wie vielen Bäumen in der Stadt setzt der Buche der Klimawandel zu.

Stuttgart - Die 100 Jahre alte Blutbuche vor dem Stadtpalais in Stuttgart sieht nicht mehr gut aus. Im Gegenteil – sie stirbt ab. Auf Anfrage bestätigte das zuständige Garten-, Friedhofs- und Forstamt die Beobachtung: „Der Baum ist am Absterben. Er hat es im Herbst bereits nicht mehr geschafft, die Belaubung abzuschließen und abzuwerfen.“ Kein Einzelfall.

 

Mehrere Stadtbäume – zumeist Buchen – seien infolge der klimatischen Veränderungen betroffen. „Durch den heißen Sommer 2018 wurden viele Gehölze geschwächt, was sie anfälliger gegen Pilzkrankheiten macht. Auch bei dieser Buche hat unsere Baumpflege eine Pilzerkrankung als Folge der Hitzeschäden festgestellt“, teilte das Amt weiter mit. Durch zusätzliche Wassergaben bemühe man sich, den Baum doch noch zu erhalten. „Sollte er sich jedoch bis zum Herbst nicht mehr erholen, muss er leider gefällt werden.“

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Vermutungen, der Baum könne durch die Bauarbeiten rund um das Stadtpalais in Mitleidenschaft gezogen oder zu wenig gewässert worden sein, weist das Amt zurück: „Der Baum ist bereits während der Baumaßnahme gewässert worden.“ Zum Verhängnis geworden sei ihm der letztjährige heiße Sommer in Verbindung mit dem zu trockenen Winter. Zugleich betonte das Amt, dass kaputte Bäume ersetzt werden. Außerdem würden weitere Baumstandorte erschlossen. „Dadurch nimmt der Baumbestand in der Stadt zu, was zu einer Verbesserung der stadtklimatischen Verhältnisse beiträgt.“