Auf Deutschlands größter Krankenhausbaustelle übersteigen die Kosten die Erwartungen. Die Stadt Stuttgart will jetzt gegensteuern.

Stuttgart - Beim Katharinenhospital wächst in den nächsten Jahren das neue Klinikum der Stadt in die Höhe. Alleine für den laufenden Bau der neuen Frauenklinik und des Kinderhospitals Olgäle hinter dem KH sind 268 Millionen Euro veranschlagt. Doch schon jetzt zeigt sich: auf Deutschlands größter Krankenhausbaustelle sind die Kosten nur schwer im Zaum zu halten. Bis jetzt sind für die beiden Krankenhäuser Mehrausgaben von 22 Millionen Euro aufgelaufen. Ohne Gegenmaßnahmen könnten daraus bis zur Fertigstellung sogar 37 Millionen Euro werden.

Am Freitag wird sich der Krankenhausausschuss des Gemeinderates mit einem umfangreichen Zahlenwerk zum Rahmenplan Klinikum befassen. In dem Papier beschreibt die Verwaltung den Stand der Dinge beim Neubau der städtischen Krankenhäuser. Dabei geht es unter anderem darum, wie der im Februar 2005 beschlossene Rahmenplan weiterentwickelt werden soll.

Das Land übernimmt knapp 424 Millionen Euro


So schlägt der Krankenhausbürgermeister Klaus-Peter Murawski (Grüne) vor, die bisher am Standort Mitte für 771 Millionen Euro vorgesehenen Neubauten noch durch ein Projekt zu ergänzen. Die Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie sowie die Augenklinik sollen für weitere 47 Millionen Euro in das vorliegende Programm der Zentren für Innere Medizin und für Operative Medizin integriert werden. Dadurch würde sich die angesetzte Investitionssumme auf insgesamt 818 Millionen Euro erhöhen. Davon übernimmt nach den bisherigen Förderzusagen knapp 424 Millionen Euro das Land, abzüglich verschiedener Zuschüsse verbleiben als Kreditaufnahme fast 238 Millionen Euro.

Angesichts dieser hohen Ausgabenlast wird es darauf ankommen, die Kosten im weiteren Verlauf streng im vorgebenen Rahmen zu halten. Deshalb will die Verwaltung aus den schon aufgelaufenen 22 Millionen Euro Mehrkosten für Kinder- und Frauenklinik Konsequenzen ziehen, damit aus dieser Summe nicht doch noch die prognostizierten 37 Millionen Euro werden.