Mit ihrem „Rätsel im Hoppenlau“ ist die grantelige Schwäbin, die Kette raucht und mit ihrer Band auf der Bassgitarre eigene Kompositionen und Lieder spielt, auf dem besten Wege, zum Kult zu werden. Denn sie und der Theiss Verlag, der ihre Krimis herausgibt, haben eine Übereinkunft geschlossen: „Von jedem verkauften Buch fließt ein Euro als Spende in die Rettung der alten Grabsteine“, versprach der Verleger Volker Hühn. Und weil der Hoppenlaufriedhof ein Ur-Stuttgarter Thema ist, hat sich auch der Schwäbische Heimatbund dazu etwas einfallen lassen: ein Spendenkonto, auf das die Gelder fließen können. Dieser Tage hat sich auch der Bezirksbeirat Mitte für den Hoppenlaufriedhof starkgemacht: Einstimmig hat das Gremium die Stadt aufgefordert, sich „endlich um das Gräberfeld zu kümmern“, so die Bezirksvorsteherin Veronika Kienzle.

 

Spenden dürfen natürlich nicht nur Krimifreunde und Fans von Stefanie Wider-Groth, sondern alle, denen es nicht gleichgültig ist, ob die Grabsteine von Schubart und Schwab, Dannecker und Rapp, Etzel und Emilie Zumsteeg vollends zu Sand und Staub zerfallen. Die Tübinger Burschenschaft Germania übrigens, in der auch Ludwig Uhland und Theodor Eschenburg Mitglied waren, hat bereits gespendet: für den Grabstein ihres einstigen Kommilitonen Wilhelm Hauff, der, wie man weiß, ein romantischer Dichter war.

Wann hat es das in dieser Stadt schon mal gegeben: ein lokaler Krimi, quasi als Startschuss und Initialzündung für eine konkrete Aktion, eine Unterhaltungslektüre also mit einem praktischen Hintergrund?

Stefanie Wider-Groth: Das Rätsel im Hoppenlau. Theiss Verlag, 240 Seiten, 12,95 Euro. Informationen zur Rettungsaktion im Internet unter www.schwaebischer-heimatbund.de