Menschen, die nicht nur reden, sondern auch machen – die braucht es, um das Kinderfest zu retten. Das Forum hat bewiesen, dass es solche Menschen in Stuttgart-Möhringen gibt, findet unsere Autorin Alexandra Kratz in ihrem Kommentar.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Möhringen - Natürlich sind bei dem Forum am Mittwochabend im Bürgerhaus auch immer mal wieder skeptische Stimmen zu hören gewesen. Denn der Aufwand für ein Fest, die erforderlichen personellen Ressourcen und die Kosten sind immens. Und dann kam noch hinzu, dass die Vertreter der Einrichtungen, an die sich die Veranstaltung in erster Linie richtet, nicht den Weg ins Bürgerhaus fanden. Die Schulen, die Kindergärten und auch die Eltern jüngerer Kinder blieben der Veranstaltung bis auf wenige Ausnahmen fern. Das war ein Wermutstropfen und ließ Zweifel aufkommen, ob ein Kinderfest überhaupt noch gewünscht und zeitgemäß ist.

 

Doch letztlich tat es der positiven Stimmung keinen Abbruch. „Es gibt sicher für alles eine Lösung, wenn die Energie stimmt, wenn wir feststellen, dass wir es wollen.“ So formulierte es Pfarrer Ernst-Martin Lieb. Und daran, dass die Möhringer wieder ein Kinderfest wollen – in welcher Form auch immer – daran bestand bei dem Termin im Bürgerhaus kein Zweifel. Und mehr noch. Die Anwesenden haben nicht nur geredet und diskutiert. Sie haben sich auch dazu bereit erklärt, mit anzupacken. Es war nur eine kurze Phase des Zögerns, als Lieb fragte, wer im Lenkungskreis mitarbeiten wolle. Dann schnellten einige Finger nach oben. Ihnen allen ist es wichtig, dass es wieder eine gemeinschaftsstiftende Veranstaltung gibt. Nun bleibt nur noch zu hoffen, dass diese positive Energie anhält, dass alle Beteiligten einen langen Atem haben. Denn um es mit Liebs Worten zu sagen: „Möhringen darf keine reine Schlafstadt werden.“