Die Stuttgarter Verwaltung hat ihren Haushaltsplanentwurf vorgelegt. Wir haben die rote und grüne Liste durchforstet und geschaut, wo die Projekte aus Stuttgart-Vaihingen und Stuttgart-Möhringen stehen.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Vaihingen/Möhringen - Wenn es um den Haushalt geht, sind rot und grün die entscheidenden Farben. Auf der roten Liste stehen die Vorhaben, welche von den Fachämtern als dringlich angemeldet wurden. Auf der grünen Liste stehen die Projekte, welche von der Verwaltung in den Entwurf des Doppelhaushaltsplans 2018/2019 und das Investitionsprogramm 2017 bis 2022 aufgenommen wurden. Die rote Liste ist also naturgemäß deutlich länger als die grüne Liste. Wer auf der grünen Liste steht, hat schon mal gute Chancen auf die Umsetzung seines Projekts. Schlussendlich entscheidet das aber der Gemeinderat in den Etatberatungen.

 

Sportanlagen und Freibäder

Die Sportvereinigung Möhringen (SVM) landete mit ihrem Wunsch nach einem neuen Kunstrasenplatz auf dem ersten Platz im Bürgerhaushalt. Auf der roten Liste ist das Projekt aufgeführt, allerdings mit Priorität 4. Den Sprung auf die grüne Liste hat die SVM nicht geschafft. Neue Kunstrasenplätze wünschen sich auch der TSV Jahn Büsnau und der SV Fasanenhof. Die Projekte stehen auf der roten Liste. Im Etatentwurf findet sich aber nur der TSV Jahn Büsnau mit 750 000 Euro wieder. Handlungsbedarf besteht beim Hallenbad Vaihingen. Für die Deckensanierung sind auf der grünen Liste 3,28 Millionen Euro veranschlagt.

Geld für Schulen

Die Anne-Frank-Schule in Möhringen ist eine Gemeinschaftsschule und muss daher erweitert und umgebaut werden. Im Haushaltsplanentwurf stehen dafür 2,05 Millionen Euro bereit. Die Schulgemeinschaft der Margarete-Steiff-Schule, ehemals Schule für Körperbehinderte, kann sich freuen. Das Gebäude Hengstäcker 5 soll generalsaniert und moderne Raumstrukturen sollen geschaffen werden. Dafür sieht die Verwaltung auf der grünen Liste Planungsmittel von 1,6 Millionen Euro vor. Die Verbundschule Rohr geht Stand jetzt leer aus. Allerdings geht es in diesem Fall auch nicht um das Gebäude, sondern um den Außenbereich. Das Schulverwaltungsamt hatte 50 000 Euro für neue Spielgeräte und einen Fallschutz beantragt.

Nicht alle Kita-Wünsche werden erfüllt

Auch bei den Kindertagesstätten gibt es Gewinner und Verlierer. Der evangelische Kindergarten Büsnau braucht eine neue Heizung, der evangelische Kindergarten Fasanenhof wünscht sich ein neues Außengelände. Beide Vorhaben müssen nun wahrscheinlich erst einmal warten. Ähnlich sieht es bei den katholischen Kindergärten Maximilian Kolbe (Sanierung Außenbereich) und Christus König (energetische Sanierung) aus. Die städtische Kita an der Vaihinger Straße 79 soll abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Für die Planung sind 240 000 Euro veranschlagt. Das Projekt steht auf der roten Liste, aber nicht auf der grünen Liste.

Berechtigte Hoffnungen kann sich hingegen die gemeinnützige GmbH Himpelchen und Pimpelchen machen, die an der Unteraicher Straße 35 ein Wohnhaus zu einem Kindergarten umbauen will. 735 000 Euro sind dafür auf der grünen Liste veranschlagt. Der evangelische Kindergarten Sonnenberg wird umstrukturiert. Dafür stehen im Haushaltsentwurf 188 000 Euro. Die Bärcheninsel Dürrlewang braucht eine neue Außenanlage, wofür 644 000 Euro veranschlagt sind. Zudem will die Verwaltung in einen vier Millionen Euro teuren Neubau für die städtische Kita an der Freibadstraße 84 investieren. Hinzu kommen 318 000 Euro für ein Ausweichquartier. Auch die städtische Kita an der Fasanenhofstraße 101 steht auf der grünen Liste. Dabei geht es um 210 000 Euro an Planungsmitteln für einen Neubau.

Verkehr und Stadtteilsanierung

Eines der brennendsten Themen in Vaihingen ist der Verkehr. Das wissen auch die Fachämter und die Verwaltungsspitze. Darum stehen auf der grünen Liste zwei Millionen Euro für die Umsetzung des Verkehrsstrukturplans zur Verfügung. Geld für weitere Planungen gibt es auch für das einstige Aurelis-Gelände am Bahnhof. Auf der grünen Liste stehen dafür 200 000 Euro. Zudem sollen die Stadtteile schöner werden. Für das Sanierungsgebiet Vaihingen 4, das den Ortskern und den Bahnhof umfasst, sind auf der grünen Liste 667 000 Euro veranschlagt; für die Verschönerung des Dürrlewang-Parks im Rahmen der Sozialen Stadt sind es 268 000 Euro.

Weitere Projekte

Auch die immense Preissteigerung bei der auf dem Hansa-Areal geplanten neuen Feuerwache 5 von 27 Millionen auf 41 Millionen Euro schlägt sich im Haushaltsplanentwurf nieder. Auf der grünen Liste sind im Teil I mit den sogenannten Vorbelastungen, knapp 10,7 Millionen Euro mehr eingeplant. Darüber hinaus gibt es höhere Zuschüsse vom Landesfeuerwehrverband, um die Finanzierungslücke zu schließen.

Das Projekt „Nette Toilette“ kann starten. Dabei sollen die WCs der beteiligten Geschäfte und Restaurants auch denjenigen zur Verfügung stehen, die nicht Kunde beziehungsweise Gast sind. Neben Stammheim und Untertürkheim gehören auch Vaihingen und Möhringen zu den Pilotbezirken. Im Haushaltsplanentwurf sind 29 000 Euro für das Projekt eingeplant.

Bei den sozialen Einrichtungen haben es nur wenige in den Haushaltsplanentwurf der Verwaltung geschafft. Aber immerhin: die Awo-Begegnungsstätte in Dürrlewang kann mit 18 000 Euro für eine neue Küche rechnen.