Der 26. Markt in Hofen am Samstag könnte auch der letzte sein – wegen der Bürokratie.

Mühlhausen - „Alle Jahre wieder“, das sind Ewigkeitszeilen zur Wiederkehr des Weihnachtsfestes. Längst passen sie auch zum Hofener Weihnachtsmarkt, der pünktlich zum Beginn der Adventszeit alle Jahre wieder eine Attraktion ist, auch für Besucher von außerhalb. Die Gassen und Plätze zwischen der barocken Sankt -Barbara-Kirche, dem historischen Schulhaus und der Burgruine an der Hangkante zum Neckar bieten eine ideale Kulisse. Attraktiv ist nicht zuletzt die illuminierte Schlossruine selbst, die spätestens mit Einbruch der Dunkelheit perfekte adventliche Atmosphäre bietet.

 

Und damit soll nun Schluss sein? Sabine Schick-Kurfeß, die Vorsitzende des Bürgervereins und federführend in der Organisation des Marktes, klingt nicht nur zornig, sondern auch entschlossen: „Ich überlege mir ernsthaft, ob ich mir diesen Kraftakt noch einmal antun werde, wenn man jedes Jahr neue bürokratische Knüppel zwischen die Beine geschmissen bekommt.“ Was sie dieses Jahr besonders erzürnt: „Wir haben erst vergangene Woche die Erlaubnis bekommen, dass wir den Weihnachtsmarkt veranstalten dürfen. Wie soll das gehen? Soll ich etwa den Marktbeschickern eine Woche vorher absagen?“ Vor allem ärgert sie „das Hin und Her zwischen den Ämtern“, was sie mit dem vorliegenden umfassenden Schriftverkehr untermauert. Darin hatte sich das Amt für öffentliche Ordnung auf das Baurechtsamt berufen, das vom Bürgerverein einen „neuen Belegungsplan“ verlangt hatte. „Dabei haben wir erst vergangenes Jahr von einem Ingenieurbüro einen solchen machen lassen. Das hat Geld gekostet, und wir zahlen als Verein sowieso drauf! Wozu aber jetzt wieder ein neuer Plan bei identischer Belegung? Das hat doch vergangenes Jahr gereicht für die Genehmigung!“, betont Sabine Schick-Kurfeß.

Für das Ehrenamt braucht die Vorsitzende viel Zeit

Nachvollziehbar sei, dass in diesen Plan auch die Rettungswege eingezeichnet werden müssten: „Aber das wäre auch mit dem alten Plan gegangen.“ So sei es schließlich auch geschehen. „Allerdings erst, nachdem sich das für den Nutzungsantrag für die Burg zuständige Garten-, Friedhofs- und Forstamt für uns eingesetzt hat“, berichtet Schick-Kurfeß. Dort habe man „die Hände überm Kopf zusammengeschlagen über die Vorgehensweise der Kollegen“, erklärt die Vorsitzende des Bürgervereins. Sabine Schick-Kurfeß, die bei Bosch im Marketing für Sicherheitssysteme arbeitet, ergänzt: „Dies neben der Berufstätigkeit zu leisten, ist eigentlich unmöglich.“

Und weil sie nun schon mal dabei ist, macht sie noch ein anderes Fass auf: Seit zwei Jahren versuche sie, vom Amt für öffentliche Ordnung die Genehmigung für zwei temporäre Organisatoren-Parkplätze zu bekommen, weil das die Andienung erleichtern würde. „Wir haben die beiden Fahrzeuge benannt, mit amtlichen Nummernschildern. Es gibt kein Ja, es gibt kein Nein. Ich bekomme einfach keine Antwort. Seit zwei Jahren. Mir soll keiner mehr was vom Ehrenamt erzählen! Spaß macht das nicht“, ärgert sich Sabine Schick-Kurfeß.