Die Grundschule in Mühlhausen ist maroder als bisher angenommen. Während der Sanierung wurden größere Schäden festgestellt als vermutet. Daher muss ein neuer Bauantrag eingereicht werden.

Mühlhausen - Seit zwei Monaten scheint es nach Beobachtung von Anwohnern auf der Baustelle an der Grundschule Mühlhausen nicht richtig voranzugehen. Auf die Frage, ob es dort zu einem Baustopp gekommen ist, erklärt Philipp Forstner vom Schulverwaltungsamt: „Während der Sanierungsarbeiten wurde festgestellt, dass der Boden und die Decke des Untergeschosses größere bauliche Schäden aufweisen, als vorab sichtbar und bekannt gewesen sind.“ Darüber hinaus hätten sich Umplanungen des 1. Obergeschosses und der Anbau eines zweiten baulichen Rettungsweges als notwendig erwiesen. Die geänderten Pläne werden nach den Pfingstferien zur Genehmigung beim Baurechtsamt eingereicht.

 

„Welche konkreten Auswirkungen dies auf die zeitliche Umsetzung und die Fertigstellung haben wird, kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht abgeschätzt werden“, so Forstner. Doch, ob die Baustelle ruhe, da widerspricht Forstner: „Alle von dieser Baugenehmigung unabhängigen Maßnahmen, wie beispielsweise Rohbau und Abbrucharbeiten laufen selbstverständlich weiter.“ Um das Haus herum ist ein Bauzaun gesetzt, auch das Sanierungsschild ist aufgestellt und vor dem Eingang der Schule liegt ein Schutthaufen. Im Sommer 2018 hatte die Sanierung der Grundschule Mühlhausen begonnen.

Immer wieder Verzögerungen

Wie berichtet, muss das alte Gebäude grundlegend erneuert werden. Schon bevor die Sanierung startete, war es immer wieder zu Verzögerungen gekommen. Zuletzt hatte es noch Klärungsbedarf wegen des Brandschutzes gegeben. Am 30. Juli 2018 ist dann mit dem Umbau begonnen worden. Wie die damalige Schulverwaltungsamtsleiterin Karin Korn erklärte, sollten die Arbeiten bis Mai 2020 dauern.

Die Schulkinder sind während der Zeit der Sanierung ausquartiert in die Container bei der Turn- und Versammlungshalle. Sie waren noch vor den Ferien bezogen worden. Container gibt es dort nicht zum ersten Mal. Auch als der alte Pavillon abgerissen und ein Neubau erstellt wurde, waren Schulkinder dorthin verlagert worden. Die Sanierung des Altbaus hätte eigentlich schon in den Sommerferien 2017 starten sollen. Unstimmigkeiten beim Brandschutz hatten dies verzögert.

Geplant ist nun bei der Sanierung des Altbaus, dass das Dachtragwerk instandgesetzt wird. Auch sollen die Deckenbalken im Haus ertüchtigt werden. Außerdem gebe es einige brandschutztechnische Maßnahmen. Die Außenwände sollen innen gedämmt werden. Auch ist eine Nutzungsänderung im Bereich der Klassenzimmer geplant: Zwei Räume sollen für die pädagogische Leitung, als Lehrerzimmer sowie für pädagogische Mitarbeiter eingerichtet werden. Die Fenster sollen mit Dreifach-Verglasung und Sonnenschutz erneuert werden. Es soll Akustikmaßnahmen in den Klassenzimmern geben. Kellerräume sollen zudem für technische Installationen umgenutzt werden.

2,8 Millionen Euro Kosten veranschlagt

Zu den Maßnahmen zählen auch wie berichtet die Lüftungsanlage und die Erneuerung der Elektroinstallation. Die Kosten der Maßnahme betrugen nach Angaben des Schulverwaltungsamts rund zwei Millionen Euro, Stand 2015. Zuletzt wurde mit 2,8 Millionen Euro an Sanierungskosten gerechnet, wie Korn Ende 2017 mitteilte. Der Schulhof – jetzt durch die Bauarbeiten eingeschränkt – soll eine Kletteranlage erhalten. Korn hatte noch erklärt, dass im Anschluss an die Bauarbeiten geplant sei, für die Sanierung des Schulhofes Gelder zu beantragen. Korn ist mittlerweile im Ruhestand.

Für die Dauer der Sanierung wurden 16 bis 18 Monaten veranschlagt. Im Anschluss war damit gerechnet worden, dass die Container laut Schulverwaltung noch für die Herbert-Hoover-Schule genutzt werden.