"Baustopp selber machen!" - klicken Sie sich durch die Bilder zum Aktionscamp in Mühlhausen.

Stuttgart - In Stuttgart-Mühlhausen hat am Freitag das Actionscamp "Baustopp selber machen" im Calendula Kräutergarten begonnen.

 

„Das Camp soll die Leute auf den gewaltfreien, zivilen Ungehorsam in Form von Sitzblockaden vorbereiten. Außerdem wollen wir den Widerstand bundesweit vernetzen“, eklärt Pressesprecherin Andrea Schmidt. "Bisher haben wir für das Camp etwa 100 Anmeldungen, ich glaube aber, nach der Auftaktaktion am Samstagmittag auf dem Schlossplatz werden noch mehr zu uns kommen. Und zum "Aussitzen" sollen 470 Leute anreisen. Unser Küchenteam kann jedenfalls bis zu 800 Menschen versorgen.“

Die Veranstaltung, die über diverse Homepages, Flyer, Foren und Social Media-Plattformen angekündigt wurde, soll Interessierte mit verschiedenen Workshops und Vorträgen auf die kommenden Demonstrationen vorbereiten. Außerdem lockt das Camp mit Filmvorführungen sowie Gastauftritten von Peter Grottian, Hannes Rockenbausch und Matthias Oomen. Besonders stolz sind die Veranstalter auf den Auftritt von Konstantin Wecker. Da viele Familien an dem Camp teilnehmen, werden spezielle Programmpunkte, wie zum Beispiel „Zaubern mit Riktini“, für Kinder geboten.

Sitzblockaden in Stuttgart

"Montag bis Dienstag wollen wir Sitzblockaden durchführen. Es soll zum ersten Mal ein deutliches Zeichen gesetzt werden, dass massenhaft und dauerhaft aktiver Widerstand geleistet wird", erzählt Peter Selig aus dem Presseteam des Camps. Er selbst sagt, dass er einer der ersten Parkschützer war. „Bei dem Protest geht es eigentlich nicht wirklich um den Bahnhof. Es geht darum, dass der Souverän, das Volk hinter- und übergangen wurde. Die Bahn hätte ohne politische Korruption niemals ihr Baurecht erwerben können. Letztendlich entscheidend war aber die Eskalation am 30. September 2010 im Stuttgarter Schlossgarten. Als mit Wasserwerfern anstatt Diskussionen geantwortet wurde.“

Helfer arbeiten ehrenamtlich

Finanziert werden die Aktionstage durch Spenden. Die Trägerorganisationen sind "Robin Wood", "Die Anstifter" sowie die "Parkschützer". Viele Helfer haben sich freigenommen und arbeiten ehrenamtlich auf dem Camp. Auch die Künstler arbeiten ohne Honorar.

Das Essen aus der Campküche, der "Küche für alle", ist vegan, die Stimmung ist locker. Wäre nicht an fast allen Zelten ein politisch motiviertes Banner oder eine Flagge, könnte es auch der Beginn eines fröhlichen Festivals sein.