Das Fußballspiel in Hannover ist abgesagt worden, der VfB Stuttgart aber soll am Samstag spielen – unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen. Verstärkt worden sind auch die Kontrollen beim Reitturnier in der Schleyerhalle.

Stuttgart - Das Länderspiel in Hannover ist aus Sicherheitsgründen abgesagt worden, der VfB Stuttgart aber soll an diesem Samstag gegen Augsburg spielen. Das erwartet jedenfalls VfB-Präsident Bernd Wahler. „Die furchtbaren Geschehnisse von Paris haben zwar die Sicherheitsfrage im Fußball in eine ganz andere Dimension verschoben“, erklärte Wahler, „aber wir sind im ständigen Kontakt mit unseren Partnern, um die Zuschauer und die Mannschaft bestmöglich zu schützen.“ Für das Spiel am Samstag werden 56 000 Zuschauer erwartet. Präsident Wahler versicherte, dass man im Vorfeld der Partie gegen den FC Augsburg „bei allen sicherheitsrelevanten Punkten noch einmal extra hinschauen“ wolle.

 

Es ist nicht nur die Linie des VfB, an dem Spielplan festzuhalten, auch Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) möchte, dass das Leben in der Stadt weitergeht. „Wir werden dem Terror nicht weichen. Die Stadt lebt davon, dass es Begegnungen auf den öffentlichen Plätzen gibt“, machte der Pressesprecher Sven Matis deutlich.

In der Schleyerhalle sind mehr Ordner im Einsatz

Begonnen hat am Mittwoch denn auch wie geplant das Reitturnier Stuttgart German Masters in der Hanns-Martin-Schleyerhalle und der Porsche-Arena, das bis Sonntag dauert. 50 000 Tickets sind verkauft worden. „Wir haben den Ordnungs- und Sicherheitsdienst vor und in der Halle verstärkt“, erklärte Jörg Klopfer von der städtischen Veranstaltungsgesellschaft In Stuttgart. Im Eingangsbereich müssten die Besucher an allen Tagen mit verstärkten Taschenkontrollen rechnen. „Wir sind im engen Kontakt mit der Polizei, die für Stuttgart und Umgebung im Moment keine erhöhte Gefährdungslage sieht“, so Klopfer. Dennoch landen bei In Stuttgart derzeit viele Anfragen von verunsicherten Ticketinhabern nach dem Sicherheitskonzept. „Wir nehmen diese Anfragen ernst und verweisen auf die erhöhten Kontrollen“, versichert Jörg Klopfer. In der Verantwortung von In Stuttgart ist auch der Stuttgarter Weihnachtsmarkt, der jedes Jahr zwischen 3,5 und vier Millionen Menschen in die Innenstadt lockt. Die Aufbauarbeiten an den 290 Ständen und Betrieben sollen an diesem Samstag wie geplant beginnen. Wie der Weihnachtsmarkt geschützt werden soll, dazu wollten sich am Mittwoch weder Polizei noch Stadt noch die Veranstaltungsgesellschaft äußern.

Polizei will sich erst am Freitag äußern

Der Kommentar des Polizeipressesprechers Stefan Keilbach lautete lediglich: „Wir sind natürlich sensibilisiert.“ Details wollen Stadt und Polizei erst an diesem Freitag bekanntgeben, nach dem zwischen dem Polizeipräsidenten Franz Lutz und OB Fritz Kuhn angesetzten Sicherheitsgespräch im Rathaus. „Vorher lassen wir uns nicht in die Karten schauen“, so Keilbach.