Wieder rollt eine Welle betrügerischer Telefonanrufe über die Stadt: Mindestens 16 potenzielle Opfer sind am Dienstag von falschen Polizisten angerufen worden. Doch sie waren vorbereitet.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Mit der Masche der falschen Polizeibeamten und ähnlichen ausgedachten Geschichten haben Betrüger am Dienstag versucht, an das Vermögen der als Opfer ausgespähten Senioren zu kommen. Doch bei den 16 bisher bei der Polizei angezeigten Fällen prallten sie ab: Die Angerufenen waren gewappnet und fielen nicht auf die Geschichten der Betrüger herein.

 

Millionenschaden durch Betrüger

Die Polizei geht davon aus, dass sich inzwischen auch ihre Präventionsarbeit bezahlt macht: Immer wieder klärt sie über die seit ein paar Jahren grassierende Form des Telefonbetrugs auf, die den sogenannten Enkeltrick abgelöst hat. Die Anrufer geben sich dabei als Polizeibeamte aus und behaupten, das Haus des Angerufenen sei auf der Liste von Einbrechern, das Konto sei nicht mehr sicher oder es bestehe sonst eine Gefahr für das Vermögen. Dann versuchen sie, die Opfer zu überreden, ihnen Geld und Schmuck auszuhändigen, um die Wertsachen angeblich in Sicherheit zu bringen. Mehrere Millionen Euro haben Betrüger laut dem Landeskriminalamt im vergangenen Jahr mit der Masche erbeutet.

Vier Männer stehen vor Gericht

Am Stuttgarter Amtsgericht geht am Freitag ein Prozess gegen vier Männer weiter, die mehrere Senioren in Stuttgart und Regensburg insgesamt um mehr als 70 000 Euro gebracht haben sollen. Die Polizei hat ein komplettes Team erwischt: Den Anrufer, den Abholer und zwei Fahrer. Dazu kommt noch ein Hintermann, der in der Türkei sitzen soll. Er ist den Ermittlern bekannt. Voraussichtlich wird am Freitag eines der Opfer schildern, was sich um vergangenen Sommer zugetragen hat.