Im Planungswettbewerb für den Stöckachplatz im Stuttgarter Osten vergibt die Jury zwei zweite Plätze. Die endgültige Entscheidung über die Neugestaltung des Platzes gegenüber des Zeppelin-Gymnasiums wird vertagt.

Stuttgart - Der Stöckachplatz, die Kreuzung aus Hack-, Wera- und Neckarstraße, soll umgestaltet, das Grundstück der ehemaligen Hauswirtschaftlichen Schule direkt gegenüber des Zeppelin-Gymnasiums neu bebaut werden. Doch die Entscheidung darüber, wie der Platz künftig aussehen soll, wurde vertagt. Im Planungswettbewerb hat das Preisgericht zwei zweite Plätze vergeben.

 

Baubürgermeister Matthias Hahn (SPD) beschrieb die Aufgabe der Stadtplaner bei der Präsentation der Wettbewerbsergebnisse am Montag als „sehr schwierig“. Zum einen gebe es am Stöckach etliche Probleme wie beispielsweise beim Thema Verkehr zu lösen. Zum anderen habe der Planungswettbewerb einen enorm langen Vorlauf gehabt. Die Architekten haben sich noch vor der eigentlichen Planungsphase in einem Workshop mit den Ideen aus der Bürgerbeteiligung im Sanierungsgebiet Stuttgart 29 auseinandergesetzt.

Zwei zweite Plätze vergeben

In seiner Sitzung am vergangenen Freitag hat sich das Preisgericht schlussendlich für die beiden Arbeiten der Büros „Harris und Kurrle Architekten bda in Arbeitsgemeinschaft mit Jetter Landschaftsarchitekten“ und „ISA Internationales Stadtbauatelier und -grüne Welle in Arbeitsgemeinschaft mit Johannes Jörg, freier Landschaftsarchitekt“ entschieden. „Die beiden Büros bekommen nun sechs bis acht Wochen Zeit, um ihre Beiträge zu überarbeiten“, erklärte Hahn am Montag im Rathaus.

Die beiden Entwürfe zeichnet eine Gemeinsamkeit aus. Anstelle des Gebäudes der Hauswirtschaftlichen Schule soll kein massives, einteiliges Gegenüber zum Zeppelin-Gymnasium entstehen. Die beiden mit jeweils 14 000 Euro belohnten Entwürfe sehen an dieser Stelle ein in mehrere Gebäude unterteiltes Stadtquartier vor. „Nun geht es darum, Fragen wie die Dichte der Bebauung oder die Folgen für den Verkehr zu klären“, so der Baubürgermeister.

„Das Besondere an diesem Wettbewerb ist die Bürgerbeteiligung, die in die Entscheidung des Gremiums mit eingegangen ist“, betonte auch die Vorsitzende des Preisgerichts, Cornelia Bott. „Der Platz soll größer werden und die Menschen sollen sich dort aufhalten können“, beschrieb sie die Ziele des Wettbewerbs. Als positiv bewertete Bott die in beiden Entwürfen geplante aufgelockerte Bebauung und die dadurch verbundene Durchlüftung sowie die Blickachsen vom Hang auf den Platz. „So wird Wohnen an dieser Stelle wieder möglich“, sagte die Vorsitzende.

Jahre bis zum Baubeginn

Als Nutzung für das Quartier am Stöckachplatz ist derzeit eine Mischung aus sozialen Einrichtungen, kleinteiligem Handel und Gewerbe sowie Wohnen geplant. Allein für die Umgestaltung des Platzes ist ein Budget von einer Million Euro vorgesehen. „400 000 Euro davon sollen durch Fördermittel von Bund und Land gedeckt werden“, so der Baubürgermeister. Den Rest werde die Stadt übernehmen, sagte Hahn weiter. Von den 18 zum Wettbewerb zugelassenen Büros hatten 14 fristgerecht ihre Arbeiten abgegeben. Bis am Stöckach aber tatsächlich gebaut wird, werden noch einige Jahre vergehen: Die Realisierung der Wettbewerbsergebnisse sei nach Aussage von Matthias Hahn nichts für die nächste, sondern ein Thema der übernächsten Legislaturperiode.

Die Bürger, beispielsweise die Architektin Roswitha Rockenbauch, wiesen bei dem Gespräch am Montag auf die drängenden Verkehrsprobleme am Stöckach. „Diese können wir allein mit der Umgestaltung des Platzes nicht lösen“, entgegnete der Baubürgermeister. Die Umgestaltung des Platzes müsse rasch erfolgen und ihren Beitrag dazu leisten, diese Probleme zu lösen, so Matthias Hahn weiter. Nun müsse beispielsweise geklärt werden, wie sich Stadtbahn und Auto den Raum auf der Kreuzung künftig teilen können.

Die Entwürfe werden öffentlich ausgestellt

Ausstellung
Alle Wettbewerbsarbeiten werden vom heutigen Dienstag an bis einschließlich Freitag, 13. März, in den Räumen des ehemaligen evangelischen Gemeindezentrums, Faulleder-/Ecke Krämerstraße im Stuttgarter Osten, öffentlich ausgestellt. Die Ausstellung ist werktags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.