Stuttgart: Panne im Online-System Computer lässt Zulassungsstelle an Ostern öffnen
Die Anmeldung eines Fahrzeugs gerät in Stuttgart seit Jahren zum Geduldsspiel. Die neue Software zur Terminbuchung soll die Lage entspannen. Aber sie hat Fehler.
Die Anmeldung eines Fahrzeugs gerät in Stuttgart seit Jahren zum Geduldsspiel. Die neue Software zur Terminbuchung soll die Lage entspannen. Aber sie hat Fehler.
Die Möglichkeit der Online-Zulassung von Fahrzeugen und die von der Landeshauptstadt wieder eingeführte Online-Terminvergabe sollen die Situation in der zentralen Zulassungsstelle in der Krailenshaldenstraße 32 entspannen. Dort stehen wegen Personalmangels täglich Menschen über mehrere Stunden an. Doch auch im Netz klappt die Zulassung nicht immer.
Der Blick ins World Wide Web kann lästiges Anstehen vermeiden, allerdings müssen dabei offenbar auch die Autohersteller mitspielen. Mehrere Bürger schildern gegenüber unserer Zeitung erfolglose Versuche auf dem digitalen Parkett, weil sie bei der Eingabe der FIN-Nummer, also der jedem Fahrzeug zugeordneten Identifikationsnummer, scheiterten. Das lag nicht an Zahlendrehern, sondern daran, dass die FIN vom Hersteller noch nicht dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) mitgeteilt worden sei, sagen Betroffene. Das Fahrzeug existiert damit für das KBA nicht, und was nicht existiert, kann auch online nicht zum Verkehr zugelassen werden. Als einzige Option bleibe dann, bei der Zulassungsstelle persönlich vorzusprechen, so die freundliche Auskunft der Zulassungsstelle für die Betroffenen. Immerhin kann das durch die Online-Terminvergabe erleichtert werden, man erspart sich dann die Wahnsinnsschlage vor dem Gebäude.
Allerdings gibt es auch hier Fußangeln. Ein Bürger, der sich erwartungsfroh und akribisch auf die Zulassung seines Neuwagens vorbereitet hatte, konnte Online einen Termin ergattern. „Jackpot!“, sagt er, alles passte. Allerdings sei er beim Erhalt der Terminbestätigung ins Grübeln geraten. Etwas konnte da nicht stimmen. 1. April – da war doch was? Richtig, Ostern! Auch richtig: Die Zulassungsstelle ist an Feiertagen nicht besetzt, am Ostermontag gibt es da keine überraschende Ausnahme.
Für den Ostermontagnachmittag, teilt die Stadtverwaltung auf Anfrage mit, seien zum Zeitpunkt der Überprüfung sechs Termine online vergeben worden. Als die Kundschaft auf den Fehler hinwies, gab man sich konziliant. Mit den betreffenden Kunden sei man in Kontakt getreten, um Alternativen zu finden. Die Stadt verweist bei der möglichen Fehlbuchung an den Anbieter der neu eingeführten Buchungssoftware. Bei der systemseitigen Sperrung von Feiertagen sei für den Ostermontag nur der Vormittag gesperrt und „die Notwendigkeit einer Terminsperrung für den Nachmittag übersehen“ worden.
Ansonsten, so die Verwaltung, zeige die Komplettbelegung des Online-Terminkalenders, dass „die Kundschaft unser neu eingeführtes Terminvergabe-Programm sehr gut annimmt“. Auch das Feedback zur Benutzerfreundlichkeit und zum Ablauf vor Ort sei positiv. Was bestätige, „dass wir auf einem guten Weg sind“.
Dass es bei der Einführung von einem komplett neuen und dazu noch recht komplexen System „gewisse Unregelmäßigkeiten geben kann, verwundert nicht“, so die weitere Auskunft. Ziel sei es, diese zu identifizieren und zukünftig zu vermeiden. – Schön, wenn Kunden dabei helfen können.