Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass die Postbankfiliale in Stuttgart-Plieningen schließt. Nun äußert sich die Deutsche Post zu der geplanten Nachfolgerfiliale an anderer Stelle in Plieningen – doch vieles bleibt weiterhin rätselhaft.

Klima und Nachhaltigkeit: Julia Bosch (jub)

Plieningen - Nach der Ankündigung der Postbank, die Filiale am Wollgrasweg 17 Ende August zu schließen, haben mehrere Plieninger die Befürchtung geäußert, dass auch die dort stationierte Packstation und der Briefkasten wegkommen könnten. Ein Pressesprecher der Post gibt nun Entwarnung – zumindest vorerst: „Es gibt keine Pläne, die Packstation oder den Briefkasten am Wollgrasweg 17 nach der Schließung der Postbankfiliale abzubauen“, sagt er. „Bisher liegt uns auch keine Kündigung vom Grundstückseigentümer für diese beiden Einrichtungen vor.“

 

Am Freitag, 31. August, wird die Filiale am Wollgrasweg 17 das letzte Mal geöffnet sein. Am Montag, 3. September, soll die derzeit geschlossene Post- und Paketfiliale an der Scharnhauser Straße 2-4 wieder eröffnet werden. Bankkunden müssen weiter fahren: Der nächstgelegene Geldautomat der Postbank ist am Stuttgarter Flughafen, die nächste Bankfiliale in Filderstadt.

Die Entscheidung der Postbank stößt im Bezirk auf Unverständnis. In der Bezirksbeiratssitzung kürzlich machten mehrere Lokalpolitiker ihrem Ärger und ihrem Unverständnis Luft. Die Bezirksvorsteherin Andrea Lindel versprach, dass die Stadt mit der Postbank über die geplante Schließung sprechen werde – letztlich liege die Entscheidung jedoch bei der Postbank selbst. Die darf entscheiden, ob sie eine Filiale schließt oder offen lässt.

„Die Filiale am Wollgrasweg ist ideal gelegen“

Manche Plieninger können sich schwer vorstellen, dass sich die Filiale zwischen der Stadtbahn-Haltestelle und der Garbe für die Postbank nicht rentiere, schließlich hatten sich dort in der Vergangenheit immer wieder lange Warteschlangen gebildet: „Die Filiale am Wollgrasweg ist für Plieningen mit seinen Stadtteilen und auch für die Studenten der Uni Hohenheim zentral gelegen – ganz im Gegensatz zur Filiale an der Scharnhauser Straße, die nun wieder eröffnet werden soll“, schreibt Gerd Hütter, Plieninger Bezirksbeirat von SÖS/Linke-plus, in einer schriftlichen Stellungnahme.

In der Vergangenheit begründete die Postbank die unregelmäßigen Öffnungszeiten in Plieningen mit einem Mangel an Mitarbeitern. Für Gerd Hütter ist das kein Argument: „Auch an der Scharnhauser Straße müsste ausreichend Personal eingesetzt werden, einschließlich einer Reserve bei Krankheits- und Urlaubstagen, sonst käme es auch dort zu spontanen Schließungszeiten zum Verdruss der Postkunden.“ Etwas Hoffnung gibt es aber, dass die Plieninger sich künftig auf die Öffnungszeiten verlassen können, denn an der Scharnhauser Straße eröffnet eben keine Postbankfiliale, sondern eine Post- und Paketfiliale der Deutschen Post. Daher werden dort auch keine Mitarbeiter von der Postbank, sondern von der Deutschen Post DHL Group eingesetzt. Ob es bei der Deutschen Post tatsächlich mehr personelle Kapazitäten als bei der Postbank gibt, wird sich von September an zeigen.