Freie Wähler in Plieningen schlagen eine Verbreiterung der Fahrbahn auf der Osumstraße vor und ernten dafür massive Kritik.

Plieningen - Nahezu auf ganzer Länge zieren notdürftig geflickte Schlaglöcher die Osumstraße in Steckfeld. Nur im obersten Bereich, wo die Plieninger Wohnstraße in einer Sackgasse ans Birkacher Feld grenzt, ist der Straßenbelag noch unbeschädigt. Die Freien Wähler im Bezirksbeirat Plieningen dringen deshalb jetzt auf eine Sanierung der Straße. Aber nicht nur das.

 

Für den Freie-Wähler-Bezirksbeirat Julian Korbel dauert die Durchfahrung der rund 500 Meter langen Straße, die eine Haupteinfahrtsstraße nach Steckfeld darstellt, bei entsprechendem Gegenverkehr einfach zu lange. Grund: Die Wohnstraße ist aufgrund der parkenden Fahrzeuge auf ganzer Strecke praktisch nur einseitig befahrbar. Er plädiert deshalb für die Einrichtung von Haltezonen, also unbeparkte Ausweichbereiche, die den Verkehr verflüssigen. „Die andere Lösung wäre, im Zuge der Fahrbahnsanierung den Gehweg um 50 Zentimeter zu verschmälern“, so Korbel. Der Gehweg entlang der Osumstraße sei derzeit „außergewöhnlich breit“.

Die auf diese Weise verbreiterte Fahrspur böte nach dem Dafürhalten des Freien Wählers außerdem Platz für einen markierten Radstreifen. Als Grund für das erhöhte Verkehrsaufkommen auf der Wohnstraße – vor allem in den Stoßzeiten morgens und nachmittags – nennt Korbel eine neue Kita.

Die Grünen sprechen von „Augenwischerei“

In der Bezirksbeiratssitzung am Montagabend löste der Vorstoß massiven Widerspruch aus. Die Fraktionssprecherin der Grünen, Birgit Popp-Kreckel, betonte, dass man derartige Pläne „sehr kritisch sehe“. Zwar spreche nichts gegen eine Sanierung des Fahrbahnbelags. Die Straße mit dem Argument zu verbreitern, der Radverkehr würde dadurch sicherer, sei jedoch „Augenwischerei“. Eine breitere Straße führe zu schnellerem Autoverkehr.

Zwar räumte Popp-Kreckel ein, dass Radfahrer auf der engen Osumstraße kaum überholt werden könnten. „Doch die Strecke ist so kurz, dass hinter dem Fahrradfahrer herfahren in der Regel nur fünf Minuten dauert.“ Auch der Verschmälerung des Gehwegs zu Lasten der Fußgänger erteilte die Bezirksbeirätin eine Absage. Sie wies zudem darauf hin, dass in Tempo-30-Zonen ein zusätzlicher Radstreifen nicht zulässig sei.

Korbel kündigte im Anschluss an die kontrovers geführte Debatte an, einen modifizierten Antrag nun noch einmal im Verkehrsausschuss vorzustellen.