Die Plieninger Gymnasiastinnen Elisa Ujkani und Alina Grohme tanzen seit sechs Jahren gemeinsam. Nun haben sie den Europameistertitel im Hip-Hop-Duo unter 16 Jahren geholt. Uns haben die 14-Jährigen erzählt, warum sie dringend auf finanzielle Unterstützung angewiesen sind.

Klima und Nachhaltigkeit: Julia Bosch (jub)

Plieningen/Degerloch - Zwei bis drei Stunden täglich verbringen Elisa Ujkani und Alina Grohme in der Tanzschule Juhrythmics. Vor wenigen Wochen ist die Tanzschule von Plieningen nach Degerloch gezogen, seitdem haben es die beiden 14-Jährigen etwas weiter zum Training. Die jungen Plieningerinnen tanzen Ballett, Jazz und Hip-Hop. Auf die zuletzt genannte Stilrichtung, die in den 1960er und 1970er Jahren in den USA entstanden ist, konzentrieren sich die beiden seit einiger Zeit – mit Erfolg.

 

Dabei sein ist alles – oder?

Bei der Europameisterschaft im Hip-Hop Duo für Unter-16-Jährige haben die beiden Achtklässlerinnen des Paracelsus-Gymnasiums in Hohenheim vor wenigen Tagen den Titel geholt. „Wir haben nicht damit gerechnet, Europameister zu werden“, sagt Alina Grohme. Ihre Freundin Elisa Ujkani ergänzt: „Wir sind mit dem Gedanken angereist: ‚Dabei sein ist alles.‘ Und dann kamen wir immer weiter, bis ins Finale und haben gewonnen.“ Um sich für die Europameisterschaft in Kalkar in Nordrhein-Westfalen zu qualifizieren, haben die beiden allerdings bereits einige Titel geholt: zweimal die Süddeutsche Meisterschaft und die Deutsche Meisterschaft. Nun geht es Mitte August für die beiden 14-Jährigen zur Weltmeisterschaft in die schottische Stadt Glasgow.

Elisa Ujkani und Alina Grohme tanzen bereits seit sechs Jahren gemeinsam. „Wir haben mit acht Jahren angefangen in einer kleinen Tanzgruppe beim TV Plieningen. Als dann vor vier Jahren die Tanzschule Juhrythmics aufgemacht hat, sind wir dorthin gewechselt“, berichten sie. Es vergeht kaum ein Tag, an dem die beiden sich nicht dort treffen und gemeinsam trainieren. Denn sie müssen perfekt aufeinander eingespielt sein; bei den Meisterschaften geht es darum, gemeinsam zu improvisieren. „Es wird ein Lied gespielt, und wir müssen spontan darauf tanzen“, erläutert Alina Grohme. Die Schnelligkeiten variieren dabei immer. „Aus diesem Grund proben wir auch so: Wir machen irgendein Lied an und beginnen einfach zu tanzen.“

Suche nach Sponsoren für die WM-Teilnahme

Bei dem zeitintensiven Training von 15 bis 20 Stunden pro Woche bleibt für die 14-Jährigen kaum Zeit für andere Hobbys – wie etwa Klavierspielen. Schließlich müssen sie auch noch ihren schulischen Verpflichtungen nachgehen. Die nahenden Sommerferien werden für die beiden etwas anders ablaufen als bei ihren Klassenkameraden aus der achten Klasse. Zwar gehen die Mädchen auch in den Urlaub, doch einen großen Teil ihrer freien Zeit werden sie mit Training verbringen und in Glasgow bei der Weltmeisterschaft.

„Wir fliegen zu fünft hin: die beiden jungen Frauen, ihre Mütter und ich“, sagt Janine Juhr, die Inhaberin der Tanzschule Juhrythmics. Derzeit ist sie auf der Suche nach Sponsoren für die Reise. „Wir übernachten mindestens drei Nächte in Glasgow, da die Weltmeisterschaft mehrere Tage dauert. Außerdem kostet in den Sommerferien allein der Hin- und Rückflug nach Glasgow pro Person zwischen 250 und 300 Euro. Und dazu kommen noch all die anderen Kosten wie Verpflegung und Herumkommen dort – für uns ist das finanziell wie ein zusätzlicher Sommerurlaub“, sagt Janine Juhr. Sie hofft, dass eine lokale Firma die jungen Tänzerinnen und deren Teilnahme an der WM unterstützt: „Ich denke, wenn zwei junge Mädchen von hier einen EM-Titel gewinnen, wird sich irgendeine Firma aus der Umgebung finden, die uns hilft.“